Die wichtigste Beweismethode für Aussagen über natürliche Zahlen ist die vollständige Induktion. Sie beruht auf dem

Induktionsaxiom:

Es sei E eine Eigenschaft für natürliche Zahlen n. Dann gilt

     E(0) nE(n) E(n + 1) mE(m).

Um die Aussage mE(m) zu beweisen, genügt es:

1. E(0) zu zeigen (Anfangsschritt) und

2. nE(n) E(n + 1) nachzuweisen (Induktionsschritt).

Bei der Eigenschaft 2. betrachtet man ein beliebiges n N und zeigt:

     Wenn E(n), so E(n + 1).

E(n) heißt Induktionsvoraussetzung, E(n + 1) Induktionsbehauptung.

Eigentlich müßte beim Induktionsschritt eine Fallunterscheidung durchgeführt werden:

Fall (a): E(n) ist falsch.

Dann ist die Implikation E(n) E(n + 1) aber trivialerweise richtig. Daher läßt man diesen Fall im Induktionsbeweis in der Regel weg und betrachtet nur noch

Fall (b): E(n) ist richtig.

Unter dieser Voraussetzung ist dann die Gültigkeit von E(n + 1) zu zeigen.

Achtung: Häufig findet man bei „Anfängern“ die folgende falsche Formulierung im Induktionsschritt:

     „Für beliebiges n wird vorausgesetzt, daß E(n) schon gilt.“

Wer dies so formuliert, hat die Behauptung bereits vorausgesetzt.