Es seien a,b reelle Zahlen. Folglich gibt es Cauchyfolgen (an),(bn) in lQ, so daß a = an, b = bn. Dann sei:

     a ± b = an±bn =Df an ± bn für alle n,

     a b = anbn =Df an bn für alle n, und

     a < b an < bn =Df anbn und an < bn für fast alle n.

     (anbn bedeutet, daß (an) und (bn) nicht grenzwertgleich sind.)

     -an =Df -an,

     1 an =Df 1 an;    Voraussetzung: an0 und (an) ist keine Nullfolge.

Die Definitionen sind unabhängig von der Wahl der Repräsentanten; dies bedeutet z.B. für die Addition: Sind (an) und (bn) andere Repräsentanten von a bzw. b, dann muß dies zum gleichen Ergebnis führen, d.h.,

     wenn (an) ~ (an) und (bn) ~ (bn), so ist (an + bn) ~ (an + b n).

Dies bedeutet dann nämlich, daß an + bn = an + b n, womit die gleiche reelle Zahl festgelegt ist. Analog verfährt man mit den anderen Fällen.

Mit den so eingeführten Funktionen + und und der Relation < bildet die Menge der reellen Zahlen (= Menge der entsprechenden Äquivalenzklassen) einen archimedisch geordneten Körper, in dem das Intervallschachtelungsaxiom gilt. Dieser Körper ist bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt! (Dies hätte natürlich alles bewiesen werden müssen.)