In den bisherigen Ausführungen haben wir uns vorwiegend mit Funktionen einer reellen Veränderlichen befaßt. Für die praktischen Anwendungen der Analysis sind jedoch vor allem Funktionen mit mehreren reellen Veränderlichen von Bedeutung. Diesen Untersuchungen werden wir uns jetzt verstärkt widmen.

6.1 Der Raum IRn

Wir betrachten den n-dimensionalen Vektorraum

     IRn := {a¯ : a 1,,an IR},a¯ := (a1,,an),

über IR mit den folgenden Operationen: Addition in IRn: a¯ + b¯ := (a1 + b1,,an + bn), Multiplikation mit r IR: r a¯ := (ra1,,ran).

Definition. (euklidischer Abstand ) Seien a¯,b¯ IRn. |a¯ -b¯|:= i=1n(ai - bi)2 heißt euklidischer Abstand zwischen a¯ und b¯.

Bemerkung. Für b¯ = 0 ̄ erhält man |a¯ -0 ̄| = |a¯| = i=1nai2. |a¯| ist also der Abstand zwischen a¯ und 0 ̄ und heißt Länge des Vektors a¯ oder auch Betrag von a¯.

Definition. Der n-dimensionale Vektorraum IRn zusammen mit dem euklidischen Abstand heißt n-dimensionaler euklidischer Raum.

Wir werden den euklidischen Raum ebenfalls mit IRn bezeichnen. Offensichtlich sind die Körper der reellen bzw. der komplexen Zahlen Spezialfälle für ein- bzw. zweidimensionale euklidische Räume.

Satz 6.1 (Schwarzsche Ungleichung) Für beliebige reelle Zahlen ai,bi gilt :

i=1na ibi2 i=1na i2 i=1nb i2.

Beweis. In der linearen Algebra definiert man das Skalarprodukt für Vektoren a¯ = (a1,,an), b¯ = (b1,,bn) IR wie folgt: ( a ¯ , b ¯ ):= i=0 n a i b i . MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWaaeWaaeaada qdaaqaaiaadggaaaGaaiilamaanaaabaGaamOyaaaaaiaawIcacaGL PaaacaGG6aGaeyypa0ZaaabmaeaacaWGHbWaaSbaaSqaaabaaaaaaa aapeGaamyAaaWdaeqaaOGaamOyamaaBaaaleaapeGaamyAaaWdaeqa aaqaaiaadMgacqGH9aqpcaaIWaaabaGaamOBaaqdcqGHris5aOGaai Olaaaa@4690@

Man überlegt sich leicht, daß das so definierte Skalarprodukt folgende Eigenschaften besitzt:

     (a¯,a¯) = i=0na i2 0, und (a¯,a¯) > 0, falls a¯0 ̄,

     (a¯,b¯) = (b¯,a¯),

     (a¯ + c̄,b¯ + d̄) = (a¯,b¯) + (a¯,d̄) + (c̄,b¯) + (c̄,d̄),

     (ra¯,b¯) = r(a¯,b¯) = (a¯,rb¯) für alle r IR.

Für beliebige r IR erhält man hieraus

     0 (ra¯ + b¯,ra¯ + b¯) = r2(a¯,b¯) + (b¯,b¯).

Für a¯ = 0 ̄ ist die Schwarzsche Ungleichung offenbar richtig. Es sei jetzt a¯0 ̄ und damit (a¯,a¯) > 0. Wählt man speziell r = -(a¯,b¯) (a¯,a¯), dann erhält man

     0 (a¯,b¯)2 (a¯,a¯) -2(a¯,b¯)2 (a¯,a¯) + (b¯,b¯) = -(a¯,b¯)2 (a¯,a¯) + (b¯,b¯).

Folglich ist

     (a¯,b¯) (a¯,a¯)(b¯,b¯),

und dies ist die Schwarzsche Ungleichung in etwas veränderter Schreibweise.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Satz 6.2 Für alle a¯,b¯,c̄ IRn und r IR gilt :

  (1) |a¯| 0, und |a¯| = 0 a¯ = 0 ̄.

  (2) |r a¯| = |r||a¯|.    

( |-a¯| = |a¯| und |a¯ -b¯| = |b¯ -a¯|). (Symmetrie des Abstands)

  (3) |a¯ + b¯||a¯| + |b¯|. (Dreiecksungleichung)

  (4) | a ¯ b ¯ || a ¯ c ¯ |+| c ¯ b ¯ |, (5) | | a ¯ || b ¯ | || a ¯ b ¯ |. } (Formen der Dreiecksungleichung) MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWaaiGaaeaafa qaaeGabaaabaGaaeikaiaabsdacaqGPaGaaeiiamaaemaabaWaa0aa aeaacaWGHbaaaiabgkHiTmaanaaabaGaamOyaaaaaiaawEa7caGLiW oacqGHKjYOdaabdaqaamaanaaabaGaamyyaaaacqGHsisldaqdaaqa aiaadogaaaaacaGLhWUaayjcSdGaey4kaSYaaqWaaeaadaqdaaqaai aadogaaaGaeyOeI0Yaa0aaaeaacaWGIbaaaaGaay5bSlaawIa7aiaa cYcaaeaacaqGOaGaaeynaiaabMcacaqGGaWaaqWaaeaadaabdaqaam aanaaabaGaamyyaaaaaiaawEa7caGLiWoacqGHsisldaabdaqaamaa naaabaGaamOyaaaaaiaawEa7caGLiWoaaiaawEa7caGLiWoacqGHKj YOdaabdaqaamaanaaabaGaamyyaaaacqGHsisldaqdaaqaaiaadkga aaaacaGLhWUaayjcSdGaaiOlaaaaaiaaw2haaiaabccajaaicaqGOa GaaeOraiaab+gacaqGYbGaaeyBaiaabwgacaqGUbGaaeiiaiaabsga caqGLbGaaeOCaiaabccacaqGebGaaeOCaiaabwgacaqGPbGaaeyzai aabogacaqGRbGaae4CaiaabwhacaqGUbGaae4zaiaabYgacaqGLbGa aeyAaiaabogacaqGObGaaeyDaiaab6gacaqGNbGaaeykaaaa@8390@

Beweis. (1) und (2) sind trivial (analog wie für komplexe Zahlen). (3) wird mit Hilfe der Schwarzschen Ungleichung bewiesen (analog wie für komplexe Zahlen). (4) und (5) folgen aus (3) wie bei den reellen Zahlen.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Unser Ziel ist es, in euklidischen Räumen Analysis zu betreiben (tiefergehende analytische Betrachtungen erfordern noch allgemeinere Räume, dies würde aber den Rahmen dieser Darstellung sprengen). Unabhängig von den betrachteten Räumen benötigt man bei einer ganzen Reihe von Grundbegriffen der Analysis weder Zahlen noch Tupel von Zahlen, oft reicht eine Menge (:= Punktmenge) und eine Abstandsdefinition zwischen den Punkten der Menge aus, um grundlegende Begriffe definieren zu können. Wenn dann in den konkreten Räumen, die wir betrachten (z.B. IRn für die verschiedenen n), ein Abstand definiert ist, so sind in diesen Räumen schon alle Begriffe gegeben, die allein mit dem Abstand definiert werden können. Die Konvergenz von Folgen ist z.B. ein solcher Begriff, der sich allein auf den Abstand zurückführen läßt. Um nicht in jedem euklidischen Raum die Konvergenz und andere Definitionen neu formulieren zu müssen, betrachten wir sog. metrische Räume (das sind Punktmengen mit einem Abstand).

Definition. (metrischer Raum) Es sei IM eine nicht-leere Menge und ρ : IM × IM IR (d.h., für a,b IM ist ρ(a,b) IR), so daß für alle a,b,c IM gilt: (1) ρ(a,b) 0, und ρ(a,b) = 0 a = b. (2) ρ(a,b) = ρ(b,a). (Symmetrie) (3) ρ(a,b) ρ(a,c) + ρ(c,b). (Dreiecksungleichung) Dann ist ρ eine Metrik oder Abstandsfunktion in IM, und das Paar (IM,ρ) heißt metrischer Raum.

Bemerkung. Wir werden den metrischen Raum (IM,ρ) wie üblich auch einfach mit IM bezeichnen. Offenbar hat der in IR, lC, IRn definierte Abstand die Eigenschaften (1) – (3). Folglich sind (IR,||), (lC,||), (IRn,||) oder kurz IR, lC, IRn metrische Räume. Im folgenden sei (IM,ρ) bzw. IM stets ein metrischer Raum.

Definition. (ε-Umgebung) Es sei a IM, ε IR und ε > 0. Uε(a) heißt ε-Umgebung von a (in IM) =Df Uε(a) := {x IM : ρ(x,a) < ε}.

Ist z.B. IM = IRn und a¯ IRn, so ist Uε(a¯) = {x̄ IRn : |x̄ -a¯| < ε} eine n-dimensionale offene Kugel in IRn mit dem Radius ε und dem Mittelpunkt a¯. Für n = 1,2 erhält man ein offenes Intervall in IR bzw. eine offene Kreisscheibe (:=Kreis ohne Rand) in der Ebene (vgl. Abb. 6.1).

Definition. (offene Menge) Es sei M IM. M heißt offen (in IM) =Df

Für jedes a M gibt es ein ε > 0, so daß Uε(a) M. (Mit jedem a M gehört noch eine ganze ε-Umgebung zu M, vgl. auch Abb. 6.2.)

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Definition. (Umgebung) Es sei a IM und U IM. (1)

U ist eine offene Umgebung von a =Df U ist offen und a U.
(2)
U ist eine Umgebung von a =Df Es gibt eine offene Menge U IM mit a U und U U.
     Bez.: U := U(a)

Bemerkung. Im praktischen Umgang kommt man fast immer mit den spezielleren ε-Umgebungen aus, denn jede ε-Umgebung ist eine Umgebung, und in jeder Umgebung von a ist eine ε-Umgebung von a enthalten (und dies reicht in der Regel aus). Es ist aber oft bequem, einfach von Umgebungen zu sprechen.

Definition. (Beschränktheit) Es sei M IM. M ist beschränkt (in IM) =Df

Es existiert ein a IM und ein ε > 0, so daß M Uε(a) (d.h., M ist in einer Kugel – mit endlichem Radius ε – enthalten; also für jedes x M gilt: ρ(x,a) < ε; vgl. Abb. 6.3)

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Definition. (Häufungspunkt) Es sei M IM und a IM. a ist ein Häufungspunkt von M =Df

In jeder Umgebung von a liegt noch wenigstens ein von a verschiedener Punkt aus M.

Satz 6.3 Es sei M IM. Ist a ein Häufungspunkt von M, dann liegen in jeder Umgebung von a unendlich viele Punkte aus M.

Beweis. Der Beweis erfolgt analog wie für die reellen Zahlen (vgl. Satz 2.9).   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Es sei jetzt IM = IRn und ρ := ||.

Satz 6.4 (Satz von Bolzano-Weierstraß) Jede unendliche und beschränkte Menge von Elementen aus IRn besitzt wenigstens einen Häufungspunkt.

Beweis. (Der Beweis erfolgt mit einer sog. Würfelschachtelung, die analog zu einer Intervallschachtelung induktiv konstruiert wird). Beweisidee: Es sei M IRn und M unendlich und beschränkt. Dann läßt sich M in eine Kugel und damit auch in einen n-dimensionalen Würfel W0 := [a10,b 10] × × [a n0,b n0] mit endlicher Kantenlänge einschließen, wobei ai0,b i0 IR, a i0 < b i0 und bi0 - a i0 = b j0 - a j0 für i,j = 1,,n. Es gilt also M W0. Die Kanten des Würfels werden durch die Intervalle [ai0,b i0] auf den Koordinatenachsen repräsentiert (vgl. Abb. 6.4).

 

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Durch Halbierung der Würfelkanten entsteht eine Zerlegung von W0 in endlich viele Teilwürfel W01,,W 0k, (in unserem Fall ist k = 2n) und W0 = i=1kW 0i. Dann ist

     M W0 = M i=1kW 0i = i=1k(M W 0i)

unendlich. Folglich gibt es einen Teilwürfel W0i, so daß schon M W0i unendlich ist. Wir wählen einen solchen Teilwürfel W0i aus und nennen ihn W1. Es sei jetzt Wm schon definiert mit den fogenden Eigenschaften: Die Kantenlänge von Wm ist l(Wm) = 1 2m l(W0) und M Wm ist unendlich. Analog wie bei W0 halbieren wir jetzt die Kanten von Wm und erhalten eine Zerlegung von Wm in k Teilwürfel Wm1,,W mk, so daß

     Wm = i=1kW mi und M Wm = i=1k(M W mi).

Da nach Voraussetzung M Wm unendlich ist, existiert ein Wmi, so daß M Wmi unendlich ist; sei Wm+1 := Wmi.

Auf diese Weise entsteht eine Folge W0 W1 Wm von ineinander geschachtelten Würfeln. Für den Würfel Wm sei die j-te Würfelkante (j = 1,,n) durch das Intervall [ajm,b jm] gegeben. Offenbar ist [ajm,b jm] m=0,1,2, dann eine Intervallschachtelung in IR. Nach dem Intervallschachtelungsaxiom gibt es ein cj, so daß cj [ajm,b jm] für fixiertes j mit j {1,,n} und m = 0, 1, 2,.

Behauptung: c̄ = (c1,,cn) ist ein Häufungspunkt von M.

Offenbar ist c̄ m=0W m. Sei ε > 0. Wegen l(Wm) = 1 2m l(W0) kann mit wachsendem m die Kantenlänge des m-ten Würfels so klein gemacht werden, daß für hinreichend große m der ganze Würfel Wm zu Uε(c̄) gehört: Wm Uε(c̄). Da M Wm Wm und M Wm unendlich ist, liegen in Uε(c̄) unendlich viele Elemente aus M; folglich ist c̄ ein Häufungspunkt von M.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Definition. (abgeschlossene Menge) Eine Menge M IM ist abgeschlossen =Df Jeder Häufungspunkt von M gehört zu M.

Satz 6.5 Es sei M IM und C(M) das Komplement von M bez. IM. Dann gilt : M ist offen gdw C(M) abgeschlossen ist.

Beweis. () Sei M offen und a ein Häufungspunkt von C(M). z.z.: a C(M). Annahme: aC(M)( a M). Da M offen ist, existiert ein ε > 0, so daß Uε(a) M. Dann enthält Uε(a) keinen Punkt aus C(M), folglich ist a kein Häufungspunkt von C(M). PICT   !

() Sei C(M) abgeschlossen und a M. z.z.: Es gibt ein ε > 0, so daß Uε(a) M. Annahme: Für jedes ε > 0 ist Uε(a)⊈M, d.h., für jedes ε > 0 existiert ein x Uε(a) mit xM, also x C(M). Wegen a M ist xa. Folglich gibt es in jeder ε-Umgebung von a ein von a verschiedenes Element aus C(M); somit ist a ein Häufungspunkt von C(M). Da C(M) nach Voraussetzung abgeschlossen ist, muß a zu C(M) gehören. PICT   !   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Satz 6.6 In metrischen Räumen gilt :   (1) Die Vereinigung von beliebig vielen offenen Mengen ist offen.   (2) Der Durchschnitt von endlich vielen offenen Mengen ist offen.   (3) Die Vereinigung von endlich vielen abgeschlossenen Mengen ist abgeschlossen.   (4) Der Durchschnitt von beliebig vielen abgeschlossenen Mengen ist abgeschlossen.

Beweis. Übungsaufgabe ! Hinweise: (1).

Sei I eine Indexmenge und sei Mi für jedes i I offen. z.z.: iIMi ist offen.
(2).
Analog zu (1), aber I endlich.
(3) und (4) folgen aus (1) und (2) mit Hilfe der de Morganschen Formeln:   C iIMi = iIC(Mi) und C iIMi = iIC(Mi) (vgl. Aufgabe 3, Kapitel 1).   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Weitere topologische Grundbegriffe

Definition. Sei M IM und a IM. (1)

a ist ein innerer Punkt von M =Df
Es gibt eine Umgebung U(a), die ganz zu M gehört.
(2)
a ist ein Randpunkt von M =Df
In jeder Umgebung von a existiert ein Punkt aus M und ein Punkt, der nicht zu M gehört.
(3)
a ist ein isolierter Punkt von M =Df
a M und es gibt eine Umgebung von a, die außer a keinen weiteren Punkt aus M enthält.

PICT

Bemerkungen.

(1) Randpunkte von M müssen nicht zu M gehören.

(2) M ist offen gdw jeder Punkt aus M innerer Punkt von M ist.

(3) M ist abgeschlossen gdw der Rand von M (:= Menge aller Randpunkte von M) zu M gehört.

(4) Nicht jede Menge ist offen oder abgeschlossen. (5) Es gibt Mengen, die offen und abgeschlossen sind.

Beweis. (1). Beispiel: Das Intervall M = (0, 1) in IR. (2) ist nach Definition trivial. (3). Randpunkte sind offenbar Häufungspunkte oder isolierte Punkte. Daraus folgt die Behauptung. (4). Beispiel: IM = IR und M = [0, 1). (5). Beispiel: IM = IR und M = IR oder M = .   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Wir betrachten jetzt Folgen (xn) in IM, d.h., für jede natürliche Zahl n ist xn IM.

Definition. (Konvergenz in metrischen Räumen) Sei (xn) eine Folge in IM und a IM. (xn) konvergiert gegen a (in IM) =Df

Für jedes ε > 0 gibt es ein n0, so daß für jedes n n0 gilt: ρ(xn,a) < ε (d.h., für fast alle n ist der Abstand zwischen xn und a kleiner als ε, oder in jeder ε-Umgebung von a liegen fast alle Folgeglieder).
     Bez.: lim nxn = a oder kurz xn a.

Damit ist der Begriff der Konvergenz in metrischen Räumen definiert. Betrachtet man also einen speziellen metrischen Raum, etwa IR oder IRn dann muß man dort die Konvergenz nicht neu definieren.

Es sei jetzt IM = IRn und (x̄i) eine Folge in IRn, also x̄i = (x1i,,xni) (n fixiert und i = 0,1,2,), und es sei a¯ = (a1,,an).

Satz 6.7 Ist (x̄i) eine Folge in IRn und a¯ IRn, dann gilt : (x̄i) konvergiert gegen a¯ für jedes k = 1,,n konvergiert (xki)i=0,1,2, gegen ak. (D.h., Konvergenz in IRn ist komponentenweise Konvergenz.)

Beweis. Übungsaufgabe !   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Damit übertragen sich sehr viele Konvergenzeigenschaften für Folgen in IR auf Folgen in IRn; insbesondere gilt: Ist (x̄i) in IRn beschränkt (:= die Menge {x̄i : i = 0,1,2,} ist beschränkt), dann existiert ein Häufungspunkt a¯ von (x̄i) und eine Teilfolge (x̄ij) von (x̄i), die gegen a¯ konvergiert.

6.2 Funktionen mit mehreren Veränderlichen

Definition. (Funktionen mit mehreren Veränderlichen) f ist eine reellwertige Funktion mit n reellen Veränderlichen =Df

f IRn × IR (:= IRn+1) und für jedes a¯ IRn gibt es höchstens ein b IR, so daß (a¯,b) f (hierbei ist (a¯,b) = (a1,,an,b) ).
     Bez.: f : IRn IR und f(a¯) = b.

Da die Werte dieser Funktionen reelle Zahlen sind, lassen sich die rationalen Operationen hierfür völlig analog wie bei Funktionen mit einer reellen Veränderlichen definieren. Eine anschauliche graphische Darstellung der Funktionen f : IRn IR ist für die Fälle n 3 nicht mehr möglich. Für n = 2 erfolgt dies im dreidimensionalen Raum IR3 (vgl. Abb. 6.6). Hierbei benutzt man in der Regel x,y als unabhängige Variablen und z als abhängige Variable.

Applet
Abb. 6.6 - dynamisch: Bewegen der Abbildung mit der Maus

 

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Die Verkettung f g für beliebige Funktionen g : A B und f : B C ist nur dann definiert, wenn W(g) D(f) (vgl. Kapitel 5, Operationen für Funktionen). Daraus ergibt sich sofort, daß sich reellwertige Funktionen nur in Spezialfällen verketten lassen, f müßte z.B. IR in IR abbilden.

Betrachtet man Funktionen f : IRn IRm, wobei m,n 1 und sonst beliebig sind (solche Funktionen heißen auch Vektorfunktionen und für m = n auch Vektorfelder), dann läßt sich die Verkettung wieder allgemeiner ausführen.

Die oben betrachteten Funktionen sind wichtige Hilfsmittel zur Beschreibung der objektiven Realität mit Hilfe mathematischer Begriffe. Will man etwa das Gravitationsfeld der Erde durch eine Funktion f beschreiben, dann muß die Funktion f jedem Raumpunkt a¯ IR3 die wirkende Schwerkraft b¯ in diesem Punkt zuordnen. Die Kraft ist aber auch ein Vektor (aus IR3), also ist f : IR3 IR3.

Ist g : IRn IRm und f : IRm IRk, dann ist f g : IRn IRk. Wenn nun x̄ = (x1,,xn) IRn, dann gibt es reelle Zahlen y1,,ym, so daß g(x̄) = (y1,,ym). Ist zusätzlich (y1,,ym) D(f), dann ist auch f an der Stelle (y1,,ym) definiert, folglich gibt es reelle Zahlen z1,,zk mit f(y1,,ym) = (z1,,zk), also f(g(x1,,xn)) = (z1,,zk). Betrachtet man x̄ als ein n-Tupel von Variablen xi, dann lassen sich aus

     g(x̄) = (y1,,ym)

wie folgt m reellwertige Funktionen definieren:

     g1(x̄) := y1, , gm(x̄) := ym.

Setzt man diese in f(y1,,ym) ein, so entsteht

     f(y1,,ym) = f(g1(x̄),,gm(x̄)) = (z1,,zk).

Für g : IRn IRm schreiben wir auch g := (g1,,gm) und schließlich

     (f g)(x̄) = f(g(x̄)) = fg1(x̄),,gm(x̄) = (z1,,zk).

Bevor wir uns der Stetigkeit und weiterer wichtiger Eigenschaften von Vektorfunktionen zuwenden, betrachten wir noch einen wichtigen Spezialfall für f : IRm IRk, nämlich f : IR IRk, also m = 1. Mit solchen Funktionen lassen sich sehr elegant sogenannte Kurven in mehrdimensionalen Räumen darstellen.

Als Beispiel wählen wir k = 2 (vgl. Abb. 6.7). In IR2 sei ein Kreis mit dem Radius r und dem Mittelpunkt 0 := (0, 0) gegeben. Den Kreis kann man durch die Gleichung x2 + y2 = r2 beschreiben. Löst man diese Gleichung nach y auf, so erhält man y = ±r2 - x2. Entsprechend des Vorzeichens entstehen zwei reellwertige Funktionen einer reellen Veränderlichen, die jeweils den oberen bzw. den unteren Kreisbogen beschreiben. Der gesamte Kreisbogen läßt sich aber nicht durch eine reellwertige Funktion beschreiben. Ist (x,y) der in der Abbildung dargestellte Punkt auf dem Kreis und t der zugehörige Kreisbogen, dann ist offenbar

     x := rcos t und y := rsin t.

Durchläuft t das Intervall [0, 2π], dann durchläuft

     f(t) = (f1(t),f2(t)) := (x,y) = (rcos t,rsin t)

alle Punkte auf der gesamten Kreislinie; also das Bild

     f([0, 2π]) = {(f1(t),f2(t)) : t [0, 2π]}

zeigt den Kreis. (Eine solche Darstellung des Kreises bezeichnet man auch als eine Parameterdarstellung des Kreises, das Intervall [0,2π] heißt hierbei Parameterintervall. Wir werden uns mit diesen „Kurven“ noch genauer befassen.)

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Bemerkung. Die wichtigsten Eigenschaften der Vektorfunktionen lassen sich aus den Eigenschaften ihrer Komponenten herleiten – diese Komponenten sind reellwertige Funktionen mehrerer reeller Veränderlicher. Daher werden wir uns vorwiegend mit reellwertigen Funktionen befassen. Um aber nicht für jeden konkreten euklidischen Raum die Definitionen (und auch Sätze) immer wieder neu formulieren (bzw. beweisen) zu müssen, hatten wir metrische Räume eingeführt. Die Ergebnisse sind dann jeweils für den entsprechenden Spezialfall zu interpretieren.

Im folgenden seien (IM1,ρ1) und (IM2,ρ2) metrische Räume, die wir kurz mit IM1 bzw. mit IM2 bezeichnen. (Für unsere Zwecke können wir uns darunter immer IRn,IRm vorstellen.)

Definition. (Stetigkeit in metrischen Räumen) Sei f : IM1 IM2 und a IM1. f ist in a stetig =Df

a D(f) und für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x D(f) gilt: Wenn ρ1(x,a) < δ, so ρ2(f(x),f(a)) < ε. (Andere Formulierung: Wenn x Uδ(a), so f(x) Uε(f(a)).)

Wie für reellwertige Funktionen einer reellen Veränderlichen vereinbaren wir, daß eine Funktion f in einer Menge M IM1 stetig ist, wenn sie in jedem Punkt der Menge stetig ist.

Ist z.B. IM1 = IRn, IM 2 = IR (mit dem euklidischen Abstand als Metrik) und ist a¯ IRn, dann erhält man: f ist in a¯ stetig a¯ D(f) und für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x̄ D(f) gilt: Wenn |x̄ -a¯| < δ, so |f(x̄) - f(a¯)| < ε.

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Beispiele (für stetige Funktionen)

(1) Sei f : IRn IR, c IR und f(x̄) = c für jedes x̄ IRn (konstante Funktion). Aus der Definition folgt unmittelbar, daß f in IRn stetig ist.

(2) Sei f : IR2 IR, D(f) = IR2 und f(x,y) := x + y.

Behauptung: f ist in IR2 stetig.

Sei (a,b) IR2 beliebig und ε > 0. Dann gilt

|f(x,y) - f(a,b)| = |x + y - (a + b)| = |x - a + y - b||x - a| + |y - b| := ().

g.z.z.: Es gibt ein δ > 0, so daß für jedes (x,y) D(f): Wenn |(x,y) - (a,b)| < δ, so () < ε.

Es ist

     |(x,y) - (a,b)| = |(x - a,y - b)| = (x - a)2 + (y - b)2.

Wählt man δ := ε 2, dann gilt

     |(x,y) - (a,b)| < δ

     (x - a)2 + (y - b)2 < δ2 = ε2 4

     (x - a)2, (y - b)2 < ε2 4

     |x - a|, |y - b| < ε 2.

Also |f(x,y) - f(a,b)| () = |x - a| + |y - b| < ε; damit leistet δ = ε 2 das Verlangte.

Satz 6.8 Sei f : IRn IRm, f(x̄) = f 1(x̄),,fm(x̄) und a¯ IRn. Dann gilt : f ist in a¯ stetig gdw f1,,fm in a¯ stetig sind. (D.h., Stetigkeit bei Vektorfunktionen ist komponentenweise Stetigkeit.)

Beweis. Zunächst gilt für beliebige Vektoren c̄ = (c1,,ck):

     |ci||c̄||c1| + + |ck| für alle i.

Denn

     |ci| = ci 2 c1 2 + + ck 2 = |c̄| =

     |(c1, 0,, 0) + + (0,, 0,ci, 0,, 0) + + (0,, 0,ck)|

     |(c1, 0,, 0)| + + |(0,, 0,ck)| = |c1| + + |ck|.

Wir kommen nun zum eigentlichen Beweis. () Sei f in a¯ stetig. Dann gilt: Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x̄ D(f): Wenn |x̄ -a¯| < δ, so |f(x̄) - f(a¯)| < ε.

Wegen |f(x̄) - f(a¯)| = f1(x̄) - f1(a¯),,fm(x̄) - fm(a¯) erhält man nach den obigen Ausführungen

     |fi(x̄) - fi(a¯)||f(x̄) - f(a¯)| < ε für i = 1,,m.

Also wenn |x̄ -a¯| < δ, so |fi(x̄) - fi(a¯)| < ε für i = 1,,m.

() Seien jetzt f1,,fm in a¯ stetig. Dann gilt für i = 1,,m: Für jedes ε > 0 gibt es ein δi > 0, so daß für jedes x̄ D(fi): Wenn |x̄ -a¯| < δi, so |fi(x̄) - fi(a¯)| < ε m.

Wir wählen δ := min{δ1,,δm}; dann erhält man für |x̄ -a¯| < δ sofort |fi(x) - fi(a¯)| < ε m, also

     |f(x̄) - f(a¯)||f1(x̄) - f1(a¯)| + + |fm(x̄) - fm(a¯)| < m ε m = ε.

Folglich ist f in a¯ stetig.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Aufgrund von Satz 6.8 können Stetigkeitsuntersuchungen für Vektorfunktionen zurückgeführt werden auf Stetigkeitsuntersuchungen für reellwertige Funktionen. Analog wie bei Funktionen einer reellen Veränderlichen läßt sich die Stetigkeit auch hier mit dem Grenzwertbegriff charakterisieren.

Definition. (Grenzwert ) Sei f : IM1 IM2, a ein Häufungspunkt von D(f) und c IM2. f besitzt in a den Grenzwert c =Df

Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x D(f) mit xa gilt: Wenn ρ1(x,a) < δ, so ρ2(f(x),c) < ε.
     Bez.: lim xaf(x) = c oder f(x)xac.

Ist f : IRn IR, c IR und a¯ ein Häufungspunkt von D(f), dann gilt: f besitzt an der Stelle a¯ den Grenzwert c für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x̄ D(f) mit x̄a¯ gilt: Wenn |x̄ -a¯| < δ, so |f(x̄) - c| < ε. Für reellwertige Funktionen lassen sich völlig analog wie im eindimensionalen Fall uneigentliche Grenzwerte ± definieren.

Satz 6.9 Sei f : IM1 IM2, a ein Häufungspunkt von D(f) und a D(f). Dann gilt : f ist in a stetig gdw lim xaf(x) existiert und lim xaf(x) = f(a).

Beweis. Der Beweis kann völlig analog wie im Fall f : IR IR geführt werden (vgl. Kapitel 5, Satz 5.2). Da hier aber neue Begriffe auftauchen, soll die Beweisidee noch einmal erläutert werden.

() Sei f in a stetig und ε > 0. Nach Definition der Stetigkeit gibt es dann ein δ > 0, so daß für alle x D(f) gilt:      Wenn ρ1(x,a) < δ, so ρ2(f(x),f(a)) < ε. Damit ist nach Definition des Grenzwertes:      lim xaf(x) = f(a) (:= c).

() Ist lim xaf(x) = f(a), dann ist nach der Definition des Grenzwertes offenbar auch f in a stetig.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Bei stetigen Funktionen können Limes und Funktion vertauscht werden:

     lim xaf(x) = f(lim xax) = f(a),

insbesondere gilt für x a : lim f(g(x)) = f(lim g(x)) = f(g(lim x)) = f(g(a)).

Satz 6.10 (Folgenstetigkeit) Sei f : IM1 IM2 und a D(f). f ist in a stetig gdw für jede Folge (xi) in IM1 mit xi D(f) gilt : Wenn xi ai, so f(xi) f(a).

Beweis. Der Beweis verläuft völlig analog wie für f : IR IR.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Für uns sind natürlich die Fälle IM1 = IRn und IM2 = IRm mit m,n 1 von besonderem Interesse, auf die wir uns jetzt beschränken wollen.

Satz 6.11 In euklidischen Räumen sind Summe, Differenz, Produkt, Quotient und die Verkettung stetiger Funktionen wieder stetig. (Beim Produkt bzw. beim Quotienten werden nur solche Funktionen zugelassen, die aus IRn in IR abbilden !)

Beweis. Den Beweis führt man völlig analog wie für Funktionen f : IR IR. (Die obige Einschränkung für Produkte und Quotienten auf reellwertige Funktionen ist notwendig, da Produkt und Quotient von Vektoren i.a. nicht definiert sind.)   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

6.3 Eigenschaften stetiger Funktionen

Definition. (Kurve) 𝖐 ist eine Kurve in IRn =Df

Es gibt ein abgeschlossenes Intervall [a,b] mit a < b und eine stetige Vektorfunktion f : [a,b] IRn, so daß 𝖐 := {f(t) : a t b}. (D.h., es gibt stetige Funktionen f1,,fn : [a,b] IR, so daß f(t) = f1(t),,fn(t) und 𝖐 das Bild der Funktion f in IRn ist.)

Diese Darstellung der Kurve heißt auch Parameterdarstellung mit Hilfe des Parameterintervalls [a,b]. Die Stetigkeit ist notwendig, damit die Kurve zu einer „durchgezogenen“ Linie wird. Zwei Punkte a¯,b¯ werden durch die Kurve 𝖐 verbunden, wenn a¯,b¯ 𝖐.

Beispiele.

1. Sei f : [a,b] IR stetig. Wir betrachten [a,b] als Parameterintervall und 𝖐 = {(t,f(t)) : a t b}. Dann ist die Funktion f (dargestellt im zweidimensionalen Raum IR2) genau die Kurve 𝖐, die sich mit Hilfe der Vektorfunktion g = (g1,g2) : [a,b] IR2 beschreiben läßt, wobei g1(t) := t und g2(t) := f(t). (vgl. Abb. 6.9)

2. Es sei f1(t) := tcos t, f2(t) := tsin t und f = (f1,f2) : [0, 2π] IR2. Dann ist 𝖐 = {f1(t),f2(t) : 0 t 2π} eine Kurve in IR2, denn f ist eine stetige Vektorfunktion. (vgl. Abb. 6.10)

 


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Definition. (bogenzusammenhängend ) Sei M IRn. M ist bogenzusammenhängend =Df

Zu je zwei Punkten a¯,b¯ M gibt es eine Kurve 𝖐, die ganz zu M gehört und die Punkte a¯,b¯ miteinander verbindet. (vgl. Abb. 6.11 a)

PICT

     

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Satz 6.12 (Zwischenwertsatz) Es sei f : IRn IR und M D(f). Dann gilt : Ist M bogenzusammenhängend und f stetig in M und sind a¯,b¯ M, so daß f(a¯) < d < f(b¯), dann gibt es ein c̄ M, so daß f(c̄) = d. (vgl. Abb. 6.12)

PICT

Beweis. Nach Voraussetzung sind a¯,b¯ M und M ist bogenzusammenhängend. Dann gibt es eine Kurve 𝖐, die ganz zu M gehört und a¯ und b¯ verbindet. Folglich existiert ein Intervall [a,b] und eine stetige Funktion g = (g1,,gn) : [a,b] IRn, so daß 𝖐 = {g(t) : a t b} M, und a¯,b¯ 𝖐. Da a¯ und b¯ Bildelemente von g sind, existieren a,b [a,b], so daß g(a) = a¯ und g(b) = b¯. Sei o.B.d.A. a < b. Wegen g : [a,b] IRn, f : IRn IR und W(g) = 𝖐 M IRn und M D(f) ist f g in [a,b] definiert. Sei h(t) := f(g(t)), und somit h : [a,b] IR. Wegen [a,b] [a,b] ist h auch in [a,b] definiert, und es gilt

     h(a) = fg(a) =a¯ = f(a¯) < d und

     h(b) = fg(b) =b¯ = f(b¯) > d.

Da die Verkettung stetiger Funktionen wieder stetig ist, ist h mit h : [a,b] IR stetig. Dann existiert nach dem Zwischenwertsatz für Funktionen einer Veränderlichen ein c (a,b), so daß h(c) = d = fg(c) :=c̄. c̄ = g(c) 𝖐 M leistet das Verlangte.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. In bogenzusammenhängenden Mengen haben stetige (reellwertige) Funktionen die Zwischenwerteigenschaft.

Satz 6.13 Sei f : IRn IR und a¯ IR. Ist f in a¯ stetig und f(a¯) > 0 (bzw. f(a¯) < 0), dann gibt es eine Umgebung U(a¯), so daß f(x̄) > 0 (bzw. f(x̄) < 0) für alle x̄ U(a¯) D(f).

Beweis. Sei f(a¯) > 0 (den Fall f(a¯) < 0 beweist man analog). Angenommen, die Behauptung ist falsch. Dann gibt es für jede Umgebung U(a¯) ein x̄ U(a¯) D(f), so daß f(x̄) 0. Für die Umgebungen U(a¯) := Uεn(a¯) mit εn = 1 n, n = 1, 2, 3,, existieren dann Elemente x̄n Uεn(a¯) D(f), so daß f(x̄n) 0. Es entsteht also eine Folge (x̄n) mit x̄n a¯. Nach Voraussetzung ist f in a¯ stetig, folglich existiert lim nf(x̄n) = f(a¯). Wegen f(x̄n) 0 erhält man aus Satz 3.10 (6) sofort f(a¯) = lim f(x̄n) 0. PICT   ! (Siehe hierzu auch die Abbildungen 6.8 a und 6.8 b)  <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Definition. (Beschränktheit bei Funktionen) Sei f : IM1 IM2 und M D(f). (1) f ist in M beschränkt   =Df f(M) = {f(a) : a M} ist beschränkt. (2) f ist beschränkt   =Df f ist in D(f) beschränkt.

Bemerkung. Für f : IRn IR und M IRn ist f(M) eine Menge von reellen Zahlen. Folglich gilt:

     f(M) ist beschränkt      f(M) ist nach oben und nach unten beschränkt      es existiert ein c IR, so daß |f(x̄)| c für jedes x̄ M.

Dann existieren sup f(M) := sup x̄Mf(x̄) und inf f(M) := inf x̄Mf(x̄). Wenn sup f(M) f(M) bzw. inf f(M) f(M), dann sind sup f(M) bzw. inf f(M) das Maximum bzw. das Minimum von f(M).

     Bez.: max x̄Mf(x̄) bzw. min x̄Mf(x̄).

Satz 6.14 Es sei f : IRn IR und M IRn. Ist f in M stetig, und ist M beschränkt und abgeschlossen, dann ist auch f(M) beschränkt und abgeschlossen.

Beweis. Wir zeigen zunächst, daß f(M) beschränkt ist.

Angenommen, f(M) ist nicht beschränkt. Dann gilt: Für jedes c IR gibt es ein x̄ M, so daß |f(x̄)| c.

Speziell für c = ci = i, i = 1, 2, 3, existieren dann Elemente x̄1,x̄2,x̄3, M, so daß |f(x̄i)| ci = i. Wegen x̄i M ist die Folge (x̄i) beschränkt, folglich besitzt (x̄i) einen Häufungspunkt a¯ und eine gegen a¯ konvergente Teilfolge (x̄ij). Wenn x̄ij = a¯ für ein j, dann ist a¯ M. Wenn x̄ija¯ für alle j, dann ist a¯ ein Häufungspunkt der Menge {x̄ij : j = 0, 1, 2,}, und damit ist auch a¯ M, denn M ist abgeschlossen. Folglich ist f in a¯ definiert und stetig. Wegen x̄ij a¯ gilt: f(x̄ij)f(a¯). Andererseits ist |f(x̄ij)| cij = ij. Daher ist f(x̄ij) unbeschränkt und somit nicht konvergent. PICT   !

Wir zeigen nun, daß f(M) abgeschlossen ist, d.h., ist b ein Häufungspunkt von f(M), dann ist b f(M).

Sei b ein Häufungspunkt von f(M). Dann gibt es eine Folge (bi) mit bi f(M) und bi b. Wegen bi f(M) gibt es ein x̄i M, so daß bi = f(x̄i). Man erhält also eine Folge (x̄i) in M, die beschränkt ist, da ja M beschränkt ist. Folglich besitzt (x̄i) einen Häufungspunkt a¯ und eine Teilfolge (x̄ij), die gegen a¯ konvergiert. Wie im ersten Teil des Beweises ist a¯ M und damit f(a¯) f(M), folglich ist f in a¯ stetig. Wegen x̄ij a¯ gilt: bij = f(x̄ij)f(a¯) = b

     f(a¯) = b f(M).   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Korollar. Sei f : IR IR. Ist f in [a,b] stetig, dann ist f in [a,b] beschränkt (und f([a,b]) ist abgeschlossen.)

Beweis. Der Beweis ist nach dem vorhergehenden Satz trivial.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Beispiel (dafür, daß der Satz nicht gilt, wenn M nicht abgeschlossen ist)

f(x) = 1 x, M = (0, 1]. Offenbar ist f in M nicht beschränkt.

 

PICT

Satz 6.15 (Satz von Weierstraß) Sei f : IRn IR, M IRn und M. Dann gilt : Ist f in M stetig und M beschränkt und abgeschlossen, dann existieren Minimum und Maximum von f in M (d.h., es gibt Elemente a¯,b¯ M, so daß f(a¯) = minf(M) und f(b¯) = maxf(M)).

Beweis. Wir zeigen, daß f in M ein Maximum besitzt; für das Minimum erfolgt der Beweis analog. Nach Satz 6.14 ist f(M) beschränkt, folglich existiert α := sup f(M). g.z.z.: α M, denn dann ist α das Maximum von f(M).

Annahme: αf(M).

Wegen α = sup f(M) ist dann α > f(x̄) für alle x̄ M. Nach Definition des Supremums gilt: Für jedes ε > 0 gibt es ein b f(M), so daß α > b > α - ε. Also in jeder ε-Umgebung von α liegt ein Punkt b f(M) und bα; somit ist α ein Häufungspunkt von f(M). Nach Satz 6.14 ist f(M) abgeschlossen, folglich ist α f(M). PICT   !   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Korollar. Sei f : IR IR und a < b. Ist f in [a,b] stetig, dann gilt : (1)

f besitzt in [a,b] ein Minimum und ein Maximum (d.h., es existieren a,b [a,b], so daß f(a) = maxf([a,b]) und f(b) = minf([a,b])).
(2)
f([a,b]) = [min x[a,b]f(x), max x[a,b]f(x)].

Beweis. (1) folgt direkt aus dem vorhergehenden Satz. (2). Minimum und Maximum von f sind Funktionswerte. Nach dem Zwischenwertsatz werden auch alle Zwischenwerte angenommen.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Definition. (gleichmäßige Stetigkeit ) Sei f : IM1 IM2 und M IM1. f ist in M gleichmäßig stetig =Df

M D(f) und für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x,y M gilt: Wenn ρ1(x,y) < δ, so ρ2(f(x),f(y)) < ε.

Stetigkeit in einer Menge ist immer punktweise Stetigkeit, d.h., eine Funktion f ist in einer Menge M stetig gdw f in jedem Punkt aus M stetig ist. Wir wollen jetzt anhand einer Funktion f : M IR, M IR den Unterschied zwischen Stetigkeit und gleichmäßiger Stetigkeit von f in einer Menge M herausarbeiten, wobei man sich unter M ein Intervall vorstellen möge. (Wir wählen hierfür eine formale Schreibweise, um den Unterschied deutlicher hervortreten zu lassen.)

f ist in M stetig yMε>0δ>0xM|x - y| < δ|f(x) - f(y)| < ε, und

f ist in M gleichmäßig stetig ε>0δ>0x,yM|x - y| < δ|f(x) - f(y)| < ε,

Bei der Stetigkeit in der Menge M hängt δ von ε und von der betrachteten Stelle y M ab; bei der gleichmäßigen Stetigkeit hängt δ nur von ε ab. Wir werden jetzt zeigen, daß aus der gleichmäßigen Stetigkeit die Stetigkeit folgt, daß aber die Umkehrung im allgemeinen falsch ist. Hierbei beschränken wir uns wieder auf reellwertige Funktionen.

Satz 6.16 Sei f : IRn IR und M D(f). Ist f in M gleichmäßig stetig, dann ist f in M stetig.

Beweis. Der Beweis folgt unmittelbar aus den Definitionen.

Es sei a¯ M. g.z.z.: f ist in a¯ stetig.

Wählt man in der Definition der gleichmäßigen Stetigkeit speziell y = a¯, dann erhält man: Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x̄ M gilt: Wenn |x̄ -a¯| < δ, so |f(x̄) - f(a¯)| < ε.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. An einem Beispiel zeigen wir, daß die Umkehrung von Satz 6.16 im allgemeinen falsch ist. Dazu sei M = (0, 1) IR und f(x) = 1 x, also f : (0, 1) IR. Offenbar ist f als rationale Funktion stetig in (0, 1). f ist aber nicht gleichmäßig stetig in diesem Intervall. (vgl. Abb. 6.14)

 

PICT

Angenommen, f ist in (0, 1) gleichmäßig stetig.

Speziell für ε = 1 gäbe es dann ein δ > 0, so daß für jedes x,y (0, 1) gilt: Wenn |x - y| < δ, so |f(x) - f(y)| < ε = 1.

Wählt man x = 1 n und y = 1 2n, dann ist

     |x - y| = 1 n - 1 2n = 1 2n < δ

für hinreichend große n und

     |f(x) - f(y)| = f1 n - f 1 2n = |n - 2n| = n ε = 1. PICT   !

Satz 6.17 Sei f : IRn IR und M D(f). Ist f in M stetig und M beschränkt und abgeschlossen, dann ist f in M gleichmäßig stetig.

Beweis. Annahme: f ist in M nicht gleichmäßig stetig.

Dann gibt es ein ε > 0, so daß für jedes δ > 0 Elemente x̄,ȳ M existieren mit |x̄ -ȳ| < δ und |f(x̄) - f(ȳ)| ε. Wir wählen jetzt δ = δi := 1 i, i = 1, 2, 3,. Für δi existieren dann Elemente x̄i,ȳi M mit |x̄i -ȳi| < δi < 1 i und |f(x̄i) - f(ȳi)| ε.

Da M beschränkt ist, ist auch die Folge (x̄i) beschränkt. Folglich besitzt (x̄i) einen Häufungspunkt a¯ und eine gegen a¯ konvergente Teilfolge x̄ij. Da M abgeschlossen ist, gilt (analog wie im Beweis von Satz 6.14) a¯ M. Damit ist f in a¯ definiert und stetig. Für die Teilfolge (ȳij) von (ȳi) gilt:

     |ȳij -a¯||ȳij -x̄ij j0| + |x̄ij -a¯j0| ȳija¯.

Wegen x̄ij a¯ und ȳij a¯ gilt:

     f(x̄ij)f(a¯) und f(ȳij)f(a¯).

Also

     |f(x̄ij) - f(ȳij)|ε |f(x̄ij) - f(a¯)|<ε 2 + |f(a¯) - f(ȳij)|<ε 2 < ε

falls j hinreichend groß ist. PICT   !   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Korollar. Ist f in [a,b] stetig, dann ist f in [a,b] gleichmäßig stetig.

Beweis. Da M := [a,b] beschränkt und abgeschlossen ist, folgt die Behauptung sofort aus Satz 6.17.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Satz 6.18 Sei f : IRn IR und M D(f). Existiert eine Konstante c IR, so daß für jedes x̄,ȳ M gilt : |f(x̄) - f(ȳ)| c |x̄ -ȳ|, dann ist f in M gleichmäßig stetig.

Beweis. Sei o.B.d.A. c > 0 und |f(x̄) - f(ȳ)| c |x̄ -ȳ| für alle x̄,ȳ M. Weiterhin sei ε > 0 beliebig. Wir wählen δ = ε c. Dann gilt für jedes x̄,ȳ M mit |x̄ -ȳ| < δ = ε c :

     |f(x̄) - f(ȳ)| c |x̄ -ȳ| < c δ = c ε c = ε.

Folglich ist f in M gleichmäßig stetig.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Definition. (Lipschitz-Stetigkeit ) Sei f : IRn IR und M IRn. f ist in M Lipschitz-stetig =Df

M D(f) und es existiert eine Konstante c IR, so daß für jedes x̄,ȳ IRn gilt: |f(x̄) - f(ȳ)| c |x̄ -ȳ|.

Satz 6.18 besagt also, daß aus der Lipschitz-Stetigkeit die gleichmäßige Stetigkeit folgt.

Korollar. Sei f : IR IR. Ist f in [a,b] Lipschitz-stetig, dann ist f in [a,b] gleichmäßig stetig.

Beweis. Trivial.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Die Umkehrung von Satz 6.18 gilt im allgemeinen nicht.

Beispiel: Sei f(x) = x und M = [0, 1] IR.

Als Wurzelfunktion ist f in [a,b] stetig. Da [0, 1] beschränkt und abgeschlossen ist, ist f in [0, 1] auch gleichmäßig stetig.

Angenommen, f ist in [0, 1] Lipschitz-stetig.

Dann gibt es ein c > 0, so daß |f(x) - f(y)| c |x - y| für alle x,y [0, 1]. Insbesondere für y = 0 und x (0, 1] beliebig gilt:

     |f(x) - f(y)| = |x -0| = x c |x - 0| = c x.

Also x c x und damit x c2 x2 1 c2 x für alle x (0, 1]. Schließlich folgt 1 c2 x für alle x (0, 1]. PICT   !

Bemerkung. Sei M IR und f : M IR. Aus der Lipschitz-Stetigkeit von f in M erhält man für x,y M und xy :

     f(x) - f(y) x - y c,

d.h., der sog. Differenzenquotient, der uns noch in der Differentialrechnung begegnen wird, ist in M durch c beschränkt.

 

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Bemerkung. Lipschitz-Stetigkeit gleichmäßige Stetigkeit Stetigkeit. Die Umkehrung gilt in all diesen Fällen nicht.

Wichtige Eigenschaften stetiger Funktionen f : IRn IR.

Zunächst führen wir eine neue Bezeichnung ein: Eine in IRn abgeschlossene und beschränkte Menge nennen wir auch kompakt. Wir werden den Kompaktheitsbegriff später noch präzisieren und zeigen, daß er in IRn genau mit der obigen Bezeichnung zusammenfällt.

(1)

In bogenzusammenhängenden Mengen haben stetige Funktionen die Zwischenwerteigenschaft.
(2)
Ist eine stetige Funktion f an einer Stelle a positiv bzw. negativ, dann gibt es eine ganze Umgebung U(a), so daß f in U(a) D(f) positiv bzw. negativ ist.
(3)
Ist M kompakt und f stetig in M, dann ist auch f(M) kompakt.
(4)
Stetige Funktionen besitzen in kompakten Mengen () ein Minimum und ein Maximum.
(5)
Funktionen, die in kompakten Mengen stetig sind, sind dort auch gleichmäßig stetig.
(6)
Lipschitz-Stetigkeit gleichmäßige Stetigkeit Stetigkeit. Die Umkehrung gilt in keinem der Fälle.
(7)
Als wichtige Spezialfälle treten die entsprechenden Korollare für Funktionen einer Veränderlichen auf.

Zum Abschluß dieses Kapitels betrachten wir nur noch reellwertige Funktionen einer reellen Veränderlichen.

Bei solchen Funktionen interessiert man sich häufig für das links- bzw. rechtsseitige Verhalten der Funktion an einer bestimmten Stelle a IR.

Im folgenden seien stets f,g,h : IR IR.

Die Abbildungen zeigen Beispiele für das Verhalten von f an einer Stelle.

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Diese Beispiele geben Anlaß zu folgenden Definitionen.

Definition. (rechtsseitig bzw. linksseitig stetig) f ist an der Stelle a (oder kurz in a) rechtsseitig (bzw. linksseitig) stetig =Df

a D(f) und für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x D(f) mit x a (bzw. x a) gilt: Wenn |x - a| < δ, so |f(x) - f(a)| < ε.

Analog läßt sich die links- bzw. rechtsseitige Grenzwertbildung definieren.

Definition. (rechtsseitiger bzw. linksseitiger Grenzwert ) Sei a ein Häufungspunkt von Dr(f,a) := D(f) {x : x > a}

bzw. von Dl(f,a) := D(f) {x : x < a}. f besitzt an der Stelle a (oder in a) den rechtsseitigen bzw. linksseitigen Grenzwert c =Df
Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x Dr(f,a) bzw. für jedes x Dl(f,a) gilt: Wenn |x - a| < δ, so |f(x) - c| < ε.

Bez. lim xa,x>a f( x )= lim xa f( x )= lim xa+0 f( x )=c bzw. lim xa,x<a f( x )= lim xa f( x )= lim xa0 f( x )=c MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaqbaeaabiWaaa qaaiaabkeacaqGLbGaaeOEaiaab6caaeaadaWfqaqaaiGacYgacaGG PbGaaiyBaaWcbaGaamiEaiabgkziUkaadggacaGGSaGaamiEaiabg6 da+iaadggaaeqaaOGaamOzamaabmaabaGaamiEaaGaayjkaiaawMca aiabg2da9maaxababaGaciiBaiaacMgacaGGTbaaleaacaWG4bGaeS iMH0LaamyyaaqabaGccaWGMbWaaeWaaeaacaWG4baacaGLOaGaayzk aaGaeyypa0ZaaCbeaeaaciGGSbGaaiyAaiaac2gaaSqaaiaadIhacq GHsgIRcaWGHbGaey4kaSIaaGimaaqabaGccaWGMbWaaeWaaeaacaWG 4baacaGLOaGaayzkaaGaeyypa0Jaam4yaaqaaiaabkgacaqG6bGaae 4Daiaab6caaeaaaeaadaWfqaqaaiGacYgacaGGPbGaaiyBaaWcbaGa amiEaiabgkziUkaadggacaGGSaGaamiEaiabgYda8iaadggaaeqaaO GaamOzamaabmaabaGaamiEaaGaayjkaiaawMcaaiabg2da9maaxaba baGaciiBaiaacMgacaGGTbaaleaacaWG4bGaeS4LHOLaamyyaaqaba GccaWGMbWaaeWaaeaacaWG4baacaGLOaGaayzkaaGaeyypa0ZaaCbe aeaaciGGSbGaaiyAaiaac2gaaSqaaiaadIhacqGHsgIRcaWGHbGaey OeI0IaaGimaaqabaGccaWGMbWaaeWaaeaacaWG4baacaGLOaGaayzk aaGaeyypa0Jaam4yaaqaaaaaaaa@8CC2@

Beispiel. Sei f( x )={ 1, für x0, 1, für x<0. MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaamOzamaabm aabaGaamiEaaGaayjkaiaawMcaaiabg2da9maaceaabaqbaeqabiqa aaqaaiaaigdacaqGSaGaaeiiaiaabAgacaqG8dGaaeOCaiaabccaca WG4bGaeyyzImRaaGimaiaacYcaaeaacqGHsislcaaIXaGaaeilaiaa bccacaqGMbGaaei=aiaabkhacaqGGaGaamiEaiabgYda8iaaicdaca GGUaaaaaGaay5Eaaaaaa@5036@

   

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An der Stelle a = 0 ist f rechtsseitig, aber nicht linksseitig stetig. Nach Definition ist f(0) = 1. Sei jetzt ε > 0 beliebig und z.B. δ = ε. Dann gilt: Für jedes x Dr(f, 0) (also x > 0) mit der Eigenschaft |x - 0| < δ ist |f(x) =1 - f(0) =1| = 0 < ε. Aber z.B. für ε = 1 und δ > 0 beliebig gilt: Wenn x Dl(f, 0) (also x < 0), so ist |f(x) =-1 - f(0) =1| = |- 2| ε. Andererseits besitzt f jedoch einen rechtsseitigen und einen linksseitigen Grenzwert: 1 bzw. - 1, die voneinander verschieden sind, und außerdem ist der linksseitige Grenzwert von f an der Stelle 0 verschieden von dem Funktionswert f(0).

Satz 6.19 Sei a ein Häufungspunkt von Dr(f,a) bzw. von Dl(f,a). Dann gilt : f ist in a rechtsseitig bzw. linksseitig stetig a D(f) und f besitzt in a den rechtsseitigen bzw. linksseitigen Grenzwert f(a) a D(f) und für jede Folge (xn) mit xn D(f) gilt : Wenn xn a bzw. xn a, so f(xn)f(a).

Beweis. Die Beweise führt man völlig analog wie die zu den Sätzen 5.2 und 5.3, wo die Stetigkeit mit Hilfe des Grenzwertbegriffs charakterisiert wurde. Man schränkt sich hier lediglich auf die linksseitige bzw. rechtsseitige Umgebung des Punktes a ein.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Satz 6.20 Sei a ein Häufungspunkt von Dr(f,a) und von Dl(f,a). Dann gilt : f besitzt in a einen Grenzwert (der Größe c)

f besitzt in a einen rechtsseitigen Grenzwert (:= cr) und einen linksseitigen Grenzwert (:= cl) und beide Werte sind gleich (cr = cl = c).

Beweis. () f habe in a den Grenzwert c. Dann gilt: Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, so daß für jedes x D(f) mit xa gilt:      Wenn |x - a| < δ, so |f(x) - c| < ε. Dies gilt insbesondere für alle x mit x Dr(f,a) D(f) bzw. x Dl(f,a) D(f). Damit ist c sowohl rechts- als auch linksseitiger Grenzwert von f in a. () f besitze in a einen rechtsseitigen Grenzwert cr und einen linksseitigen Grenzwert cl mit cr = cl := c. Dann gilt: Für jedes ε > 0 gibt es ein δr > 0, so daß für jedes x Dr(f,a):

     Wenn |x - a| < δr, so |f(x) - c=cr| < ε

und ein δl > 0, so daß für jedes x Dl(f,a):

     Wenn |x - a| < δl, so |f(x) - c=cl| < ε.

Für δ = min{δr,δl} und für jedes x Dr(f,a) Dl(f,a) D(f)-{a} gilt dann:

Wenn |x - a| < δ, so |f(x) - c| < ε.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Satz 6.21 Sei f in a definiert und a sei ein Häufungspunkt von Dr(f,a) und von Dl(f,a). Dann gilt : f ist in a stetig f besitzt in a einen rechtsseitigen und einen linksseitigen Grenzwert und beide Werte sind gleich f(a).

Beweis. f ist in a stetig f besitzt in a den Grenzwert f(a) (vgl. Satz 5.2) f besitzt in a den rechtsseitigen und linksseitigen Grenzwert f(a) (vgl. Satz 6.20).   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Korollar. Sei f in a definiert und sei a ein Häufungspunkt von Dr(f,a) und von Dl(f,a). Dann gilt : f ist in a stetig f ist in a linksseitig und rechtsseitig stetig.

Beweis. f ist in a stetig f besitzt in a den linksseitigen und rechtsseitigen Grenzwert f(a) f ist in a linksseitig und rechtsseitig stetig. (nach den Sätzen 6.21 und 6.19)   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Bemerkung. Für die verschiedenen „Typen“ von Grenzwerten sind insgesamt 15 Fälle möglich: Für x a, x a, x a, x , x - besitzt f einen Grenzwert c bzw. den uneigentlichen Grenzwert bzw. -. 6.4 Klassifikation von Unstetigkeitsstellen

Definition. (hebbare Unstetigkeit ) Sei a ein Häufungspunkt von D(f) und f in a unstetig. f besitzt in a eine hebbare Unstetigkeit =Df Es existiert lim xaf(x).

Beispiele.

1. Sei f( x )={ 1, für x0, 1, für x=0. MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaamOzamaabm aabaGaamiEaaGaayjkaiaawMcaaiabg2da9maaceaabaqbaeqabiqa aaqaaiaaigdacaqGSaGaaeiiaiaabAgacaqG8dGaaeOCaiaabccaca WG4bGaeyiyIKRaaGimaiaacYcaaeaacqGHsislcaaIXaGaaeilaiaa bccacaqGMbGaaei=aiaabkhacaqGGaGaamiEaiabg2da9iaaicdaca GGUaaaaaGaay5Eaaaaaa@5039@

Dann besitzt f in a = 0 eine hebbare Unstetigkeit. (vgl. Abb. 6.18 a)

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2. Sei f(x) = x2 x (f ist in x = 0 nicht definiert !)

Offenbar besitzt f in a = 0 eine hebbare Unstetigkeit, und

     g( x )={ f( x ), für x0, lim x0 f( x ), für x=0 MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aaatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaam4zamaabm aabaGaamiEaaGaayjkaiaawMcaaiabg2da9maaceaabaqbaeqabiqa aaqaaiaadAgadaqadaqaaiaadIhaaiaawIcacaGLPaaacaqGSaGaae iiaiaabAgacaqG8dGaaeOCaiaabccacaWG4bGaeyiyIKRaaGimaiaa cYcaaeaadaWfqaqaaiGacYgacaGGPbGaaiyBaaWcbaGaamiEaiabgk ziUkaaicdaaeqaaOGaamOzamaabmaabaGaamiEaaGaayjkaiaawMca aiaabYcacaqGGaGaaeOzaiaabYpacaqGYbGaaeiiaiaadIhacqGH9a qpcaaIWaGaaiOlaaaaaiaawUhaaaaa@5B6F@

ist stetig in 0 (vgl. Abb. 6.18 b).

Definition. (Sprungstelle bzw. Sprung) Sei a ein Häufungspunkt von D(f). f besitzt in a einen Sprung (der Größe d > 0) =Df

f besitzt in a einen rechtsseitigen Grenzwert cr und einen linksseitigen Grenzwert cl mit crcl (und d = |cr - cl|). a heißt dann auch Sprungstelle.

Ist z.B. f( x )={ 1, für x0, 1, für x<0, MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaamOzamaabm aabaGaamiEaaGaayjkaiaawMcaaiabg2da9maaceaabaqbaeqabiqa aaqaaiaaigdacaqGSaGaaeiiaiaabAgacaqG8dGaaeOCaiaabccaca WG4bGaeyyzImRaaGimaiaacYcaaeaacqGHsislcaaIXaGaaeilaiaa bccacaqGMbGaaei=aiaabkhacaqGGaGaamiEaiabgYda8iaaicdaca GGSaaaaaGaay5Eaaaaaa@5034@ dann besitzt f an der Stelle 0 einen Sprung der Größe 2. (vgl. Abb. 6.17)

Definition. Sei a ein Häufungspunkt von D(f), und sei f in a unstetig. (1)

a ist Unstetigkeitsstelle erster Art =Df
a ist eine hebbare Unstetigkeitsstelle oder eine Sprungstelle.
(2)
a ist Unstetigkeitsstelle zweiter Art =Df
a ist nicht Unstetigkeitsstelle erster Art
(d.h., a ist Unendlichkeitsstelle oder rechtsseitiger bzw. linksseitiger Grenzwert existieren nicht).

Beispiele.

Die folgenden Abbildungen zeigen typische Beispiele für Unstetigkeitsstellen zweiter Art.

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6.5 Einige wichtige Ergänzungen

Bisher wurden vorwiegend Funktionen der Art

    f : IR IR, f : IRn IR, f : IR IRm, f : IRn IRm

betrachtet, und gewisse Eigenschaften dieser Funktionen untersucht. Dabei traten immer wieder annähernd gleichlautende Definitionen und Sätze auf. Daher war es hilfreich, den Begriff des metrischen Raumes einzuführen, um grundlegende analytische Begriffe und Sätze nur einmal definieren bzw. beweisen zu müssen, um sie dann für die jeweils betrachteten konkreten metrischen Räume entsprechend interpretieren zu können.

Weiterhin haben wir beschränkte und abgeschlossene Teilmengen aus IRn kompakt genannt. Dieser Begriff soll jetzt für beliebige metrische Räume neu definiert werden. Anschließend wird gezeigt, daß nach dieser neuen Definition die kompakten Mengen in IRn genau die beschränkten und abgeschlossenen sind, so daß nachträglich die Bezeichnungsweise kompakt gerechtfertigt ist.

Definition. (Überdeckung) Es sei (IM,ρ) ein metrischer Raum und M IM. Weiterhin sei  U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aaaM9bvLHfij5gC1rhimfMBNvxyNvgaC1wy0H2yHX 2Ev1hatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLnhiov2DGi1B TfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr4rNCHbGeaG qiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9vqaqpepm0x bba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=xfr=xb9adba qaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznfgDOfdaryqr 1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8vbaa@4D0C@ ein System von (offenen) Teilmengen von IM (also U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ Pot(IM) ).

(1)

U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ ist eine (offene) Überdeckung von M =Df
Zu jedem a M existiert ein U U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ , so daß a U. (Die Mengen aus U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ überdecken die Menge M).
(2)
U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ ist eine endliche Überdeckung von M =Df
U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ ist eine Überdeckung von M, und U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ enthält nur endlich viele Mengen.

PICT

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Definition. (kompakt) Es sei (IM,ρ) ein metrischer Raum und M IM.

(1)

M ist kompakt =Df
Jede offene Überdeckung von M enthält eine endliche Teilüberdeckung von M (d.h., ist U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ eine offene Überdeckung von M, dann existiert ein endliches Teilsystem U 0 :={ U 1 ,, U n }U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vnaaBaaaleaacaaIWaaabeaakiaacQdacqGH9aqpdaGadaqaaiaadw fapaWaaSbaaSqaa8qacaaIXaaapaqabaGccaGGSaWdbiabgAci8kaa cYcacaWGvbWdamaaBaaaleaapeGaamOBaaWdaeqaaaGcpeGaay5Eai aaw2haaiabgAOinlab=rr8vbaa@517D@ so daß schon U 0 MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vnaaBaaaleaacaaIWaaabeaaaaa@4266@ die Menge M überdeckt).
(2)
(IM,ρ) ist kompakt =Df
M = IM ist kompakt.

Satz 6.22 (Überdeckungssatz von Heine-Borel) Es sei M IRn. Ist M beschränkt und abgeschlossen, und ist U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ eine offene Überdeckung von M, dann enthält U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ eine endliche Teilüberdeckung von M (d.h., M ist kompakt im Sinne der obigen Definition).

Beweis. (mit Würfelschachtelung) Nach Voraussetzung ist M beschränkt, folglich ist M in einem Würfel W0 (mit endlicher Kantenlänge) enthalten, also M W0 und M = M W0. Weiterhin ist U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ eine offene Überdeckung von M.

Annahme: Es gibt keine endliche Teilüberdeckung von M W0.

Völlig analog wie im Beweis des Satzes von Bolzano-Weierstraß (Satz 6.4) wird W0 in k := 2n Teilwürfel W01,,W 0k durch Halbierung der Kantenlängen zerlegt. Folglich ist

     W0 = i=1kW 0i und M W0 = M i=1kW 0i = i=1k(M W 0i).

Dann gibt es wenigstens einen Teilwürfel W0i := W 1, so daß M W0i = M W 1 durch kein endliches Teilsystem von U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ überdeckt wird. Induktiv schließt man weiter. (Da der Induktionsschritt völlig analog zum Anfangsschritt erfolgt, wird er hier weggelasen.)

Es entsteht eine Würfelschachtelung W0 W1 W2 , so daß M Wi durch kein endliches Teilsystem von U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ überdeckt wird und die Kantenlänge des i-ten Würfels, l(Wi), durch l(Wi) = 1 2i l(W0) gegeben ist.

Analog wie im Beweis von Satz 6.4 schachtelt die konstruierte Würfelfolge einen Punkt c̄ IR ein, d.h., c̄ i=0W i.

Offenbar ist jede der Mengen M Wi unendlich, da sonst M Wi schon durch ein endliches Teilsystem von U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ überdeckt wird. Sei ε > 0. Wir betrachten Uε(c̄) und wählen i so groß, daß Wi Uε(c̄) und damit M Wi Uε(c̄). Dann liegen in jeder ε-Umgebung von c̄ unendlich viele Elemente aus M. Folglich ist c̄ ein Häufungspunkt von M. Da M abgeschlossen ist, gehört c̄ zu M. Folglich gibt es eine offene Menge UU MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaamyvaiabgI Gioprr1ngBPrwtHrhAXaqeguuDJXwAKbstHrhAG8KBLbacfaaeaaaa aaaaa8qacqWFueFvaaa@43DE@ so daß c̄ U. Mit c̄ gehört noch eine ganze ε-Umgebung zu U. Es existiert also ein ε > 0, so daß Uε(c̄) U. Wir wählen i jetzt so groß, daß Wi Uε(c̄). Dann ist M Wi U, folglich wird M Wi schon durch eine Menge UU MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaGaamyvaiabgI Gioprr1ngBPrwtHrhAXaqeguuDJXwAKbstHrhAG8KBLbacfaaeaaaa aaaaa8qacqWFueFvaaa@43DE@ überdeckt. Dies ist ein Widerspruch dazu, daß M Wi durch kein endliches Teilsystem von U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ überdeckt wird. Damit ist die obige Annahme falsch und der Satz bewiesen.   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

Es gilt auch die Umkehrung des letzten Satzes.

Satz 6.23 Es sei M IRn. Ist M kompakt (im Sinne der Definition in metrischen Räumen), dann ist M beschränkt und abgeschlossen (in IR).

Beweis. Annahme: Es gilt nicht: M ist beschränkt und abgeschlossen. Dann ist M nicht beschränkt oder nicht abgeschlossen.

Fall 1. M ist nicht beschränkt.

Dann gibt es eine unbeschränkte Folge (x̄i) in M, so daß |x̄i+1||x̄i| + 1 für jedes i.

Sei U:={ U 1 4 ( x ¯ ):xM } MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vjaacQdacqGH9aqpdaGadaqaaiaadwfadaWgaaWcbaWaaSaaaeaaca aIXaaabaGaaGinaaaaaeqaaOWaaeWaaeaadaqdaaqaaiaadIhaaaaa caGLOaGaayzkaaGaaiOoaiaadIhacqGHiiIZcaWGnbaacaGL7bGaay zFaaaaaa@4EB6@ .

Offenbar ist U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ eine offene Überdeckung von M. Es gibt aber kein endliches Teilsystem U 0 U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 v9aadaWgaaWcbaWdbiaaicdaa8aabeaak8qacqGHgksZcqWFueFvaa a@468E@ , durch das M überdeckt wird, denn jedes solche U 0 MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vnaaBaaaleaacaaIWaaabeaaaaa@4266@ könnte z.B. höchstens endlich viele der Folgeglieder überdecken, da diese zueinander einen Abstand der Größe wenigstens 1 haben. PICT   !

Fall 2. M ist nicht abgeschlossen.

Dann gibt es einen Häufungspunkt a¯ von M mit a¯M.

Für jedes x̄ M ist somit x̄a¯, also |x̄ -a¯| := εx̄ > 0. Folglich ist U:={ U ε x ¯ 4 ( x ¯ ):xM } MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aaatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vjaacQdacqGH9aqpdaGadaqaaiaadwfadaWgaaWcbaWaaSaaaeaacq aH1oqzdaWgaaadbaWaa0aaaeaacaWG4baaaaqabaaaleaacaaI0aaa aaqabaGcdaqadaqaamaanaaabaGaamiEaaaaaiaawIcacaGLPaaaca GG6aGaamiEaiabgIGiolaad2eaaiaawUhacaGL9baaaaa@50E7@ eine offene Überdeckung von M.

Behauptung: Kein endliches Teilsystem U 0 U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 v9aadaWgaaWcbaWdbiaaicdaa8aabeaak8qacqGHgksZcqWFueFvaa a@468E@ überdeckt M.

Ist U 0 ={ U ε 1 ( x 1 ¯ ), U ε m ( x m ¯ ) } MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 v9aadaWgaaWcbaWdbiaaicdaa8aabeaakiabg2da9maacmaabaGaam yvamaaBaaaleaapeGaeqyTdu2damaaBaaameaapeGaaGymaaWdaeqa aaWcbeaakmaabmaabaWaa0aaaeaacaWG4bWaaSbaaSqaaiaaigdaae qaaaaaaOGaayjkaiaawMcaaiaacYcapeGaeyOjGW7daiaadwfadaWg aaWcbaWdbiabew7aL9aadaWgaaadbaGaamyBaaqabaaaleqaaOWaae WaaeaadaqdaaqaaiaadIhadaWgaaWcbaGaamyBaaqabaaaaaGccaGL OaGaayzkaaaacaGL7bGaayzFaaaaaa@5761@ ein beliebiges endliches Teilsystem von U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vbaa@4180@ und εi := εx̄i 4 , dann sei ε := min{ε1,,εm} = min{|x̄-a¯| 4 : i = 1,,m}. Folglich ist Uε(a¯) Uεi(x̄i) = (vgl. Abb. 6.21).

Da a¯ ein Häufungspunkt von M ist, existiert ein ȳ M, so daß ȳ Uε(a¯) und ȳUεi(x̄) für i = 1,,m, daher wird ȳ durch U 0 MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 vnaaBaaaleaacaaIWaaabeaaaaa@4266@ nicht überdeckt. Folglich gibt es kein endliches Teilsystem U 0 U MathType@MTEF@5@5@+= feaagKart1ev2aqatCvAUfeBSjuyZL2yd9gzLbvyNv2CaerbuLwBLn hiov2DGi1BTfMBaeXatLxBI9gBaerbd9wDYLwzYbItLDharqqtubsr 4rNCHbGeaGqiVu0Je9sqqrpepC0xbbL8F4rqqrFfpeea0xe9Lq=Jc9 vqaqpepm0xbba9pwe9Q8fs0=yqaqpepae9pg0FirpepeKkFr0xfr=x fr=xb9adbaqaaeGaciGaaiaabeqaamaabaabaaGcbaWefv3ySLgznf gDOfdaryqr1ngBPrginfgDObYtUvgaiuaaqaaaaaaaaaWdbiab=rr8 v9aadaWgaaWcbaWdbiaaicdaa8aabeaak8qacqGHgksZcqWFueFvaa a@468E@ welches M überdeckt. PICT   !   <mi 
>P</mi><mi >I</mi><mi >C</mi><mi >T</mi>

 

PICT

Aus den letzen beiden Sätzen ergibt sich trivialerweise das folgende Korollar, das häufig ebenfalls als Überdeckungssatz von Heine-Borel bezeichnet wird.

Korollar. (Überdeckungssatz von Heine-Borel ) Es sei M IRn. M ist beschränkt und abgeschlossen M ist kompakt.

Aus dem Korollar zu Satz 3.9 folgt, daß jede Cauchyfolge in IR konvergiert, d.h., sie besitzt dort einen Grenzwert. Das analoge Resultat gilt für Cauchyfolgen in IRn. In lQ konvergieren Cauchyfolgen i.a. nicht, z.B. ist (1 + 1 n)n eine Cauchyfolge in lQ, die in lQ aber keinen Grenzwert besitzt.

Es gibt also metrische Räume, in denen Cauchyfolgen immer konvergieren und solche, in denen das nicht der Fall ist. Dies gibt Anlaß zu der folgenden Definition.

Definition. (Vollständigkeit) Ein metrischer Raum (IM,ρ) ist vollständig =Df Jede Cauchyfolge aus (IM,ρ) konvergiert in (IM,ρ).

Hieraus ergibt sich sofort, daß IR,IRn,lC vollständige metrische Räume sind und lQ unvollständig ist.

Schwerpunkte für die Wiederholung von Kapitel 6