Bemerkung. Man kann mit komplexen Zahlen im Prinzip rechnen wie mit reellen Zahlen, allerdings ist in lC keine Ordnung definiert.

Wir haben uns schon überlegt, daß {(1, 0), (0, 1)} eine Basis für den Vektorraum IR2 bildet. Der Teilraum {x (1, 0) : x IR} von IR2 ist offenbar isomorph mit IR (als 1-dimensionaler Vektorraum über IR). Daher identifizieren wir in Zukunft (1, 0) mit 1. Für (0, 1) schreibt man auch i (nicht zu verwechseln mit natürlichen Zahlen i), so daß durch {1,i} eine Basis für IR2 gegeben ist.

Mit dieser Vereinbarung gilt

     (a,b) = a (1, 0) + b (0, 1) = a 1 + b i.

Für a 1 bzw. für b i schreiben wir kurz a bzw. ib. Damit erhält man eine geeignete Darstellung für komplexe Zahlen:

     (a,b) = a + ib, (0, 0) = 0 + i0 := 0.

Bez.: In z = x + iy heißt x Realteil ( := Re(z) ) und y Imaginärteil ( := Im(z) ) von z.

Bemerkung. Aus der Definition der Multiplikation für komplexe Zahlen ergibt sich

     i i = i2 = (0, 1) (0, 1) = (-1, 0) = (-1) (1, 0) = -1.

und weiterhin

     (a + ib) (c + id) = (a,b) (c,d) = (ac - bd,ad + bc) = ac - bd + i(ad + bc).

Berechnet man das Produkt (formal) wie in einem Körper, so entsteht dasselbe Ergebnis:

     (a + ib) (c + id) = ac + aid + ibc + ibidi2db = ac - bd + i(ad + bc).