Satz 5.8 Ist f in [a,b] injektiv und stetig, dann ist f-1 in [α,β] stetig, wobei α = min{f(a),f(b)} und β = max{f(a),f(b)}.

Beweis. Nach Satz 5.7 ist f in [a,b] streng monoton. Sei o.B.d.A. f in [a,b] streng monoton wachsend und α := f(a), β := f(b) (für „fallend“ verläuft der Beweis analog). Dann ist f(a) < f(b), und nach dem Zwischenwertsatz werden alle Werte d mit f(a) < d < f(b) durch f angenommen, also f([a,b]) = [f(a),f(b)] = [α,β].

Sei γ [α,β]. Wir haben zu zeigen, daß f-1 in γ stetig ist.

Dazu sei (yn) eine Folge mit yn [α,β] und yn γ. Wegen yn,γ [α,β] = f([a,b]) existieren xn,c [a,b], so daß f(xn) = yn und f(c) = γ. Damit ist (xn) eine beschränkte Folge in [a,b]. Folglich besitzt (xn) einen Häufungspunkt c0 und eine gegen c0 konvergierende Teilfolge (xni) : xni c0. Da [a,b] abgeschlossen ist, gehört c0 zu [a,b]. Aus der Stetigkeit von f in [a,b] folgt somit f(xni)f(c0).

Da yn γ und (yni) eine Teilfolge von (yn) ist, gilt auch yni γ. Also yni γ und yni = f(xni)f(c0), folglich ist

     f(c) = γ = f(c0).

Gäbe es einen weiteren Häufungspunkt c von (xn), so gäbe es eine Teilfolge (xni) von (xn) mit xni c. Analog wie im vorhergehenden Teil des Beweises existiert eine Teilfolge (yni) von (yn) mit yni = f(x ni)f(c). Wegen yni γ gilt dann auch

     f(c) = γ = f(c).

Aus der Injektivität von f folgt schließlich c = c 0 = c. Die beschränkte Folge (xn) besitzt also genau einen Häufungspunkt, und dieser ist c, also xn c.

Nach Voraussetzung gilt: yn γ. Folglich ist

     f-1(y n) = f-1(f(x n)) = xnc = f-1(f(c)) = f-1(γ),

d.h., f ist an der Stelle γ stetig.   <mi 
>P</mi><mi 
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