gu9003
Sogar in der Weltliteratur haben Bestimmungsgleichungen ihren Platz gefunden. Der Nobelpreisträger Thomas
Mann zum Beispiel, der sich sonst von allem Mathematischen so fern wie nur möglich hielt, hat in
seinem Buch Joseph und seine Brüder ein Gleichungssystem mit zwei Unbekannten verwendet, um
die besonderen Fähigkeiten seines jungen Helden zu demonstrieren. Es geht dabei um die biblische
Josephsgeschichte, und wie Sie vielleicht wissen, wird der so junge wie arrogante Joseph von seinen
Brüdern an einen vorbeiziehenden Reisenden verkauft. Dieser Reisende stellt seine Neuerwerbung
nun auf die Probe:
Gesetzt aber, ich habe ein Stück Acker, das ist dreimal so groß wie das Feld meines Nachbarn
Dagantakala, dieser aber kauft ein Joch Landes zu seinem hinzu, und nun ist meines nur noch
doppelt so groß: Wieviel Joch haben beide Äcker?
Zusammen?fragte Joseph und rechnete ...
Nein, jeder für sich. .
Joseph löst seine Aufgabe, die nichts weiter ist als ein kleines Gleichungssystem mit zwei
Unbekannten, und auf die Frage, wie er so schnell die Lösung finden konnte, läßt Thomas Mann ihn
antworten: Man muß das Unbekannte nur fest ins Auge fassen, dann fallen die Hüllen, und es wird
bekannt.
Vermutlich hat Thomas Mann, der von Mathematik leider gar nichts verstand, jemanden gebeten,
das Beispiel für ihn zu rechnen, denn die Erklärung des Lösungsverfahrens ist doch reichlich
unbefriedigend und läßt darauf schließen, daß er nicht so recht wußte, wie man systematisch auf die
Lösung kommt.
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Lösung: .