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15 Reelle Matrizen
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15.4 Gauß’scher Algorithmus
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15.4.2 Lösungsschritte des Gauß’schen Algorithmus
Die Lösung eines linearen Gleichungssystems
erfolgt durch Umformung in zwei, ggf. drei Schritten:
I. Vorwärtselimination mit
Ia. eventueller Pivotisierung (d.h. Vertauschen von Zeilen, bis die Diagonalelemente
)
II. Rückwärtselimination
I. Vorwärtselimination
-
1.
- Eliminationsschritt: ()
subtrahiere | -fache der 1.Zeile von 2.Zeile |
⋮ | -fache der 1.Zeile von 3.Zeile |
⋮ | ⋮ |
|
Durch den ersten Eliminationsschritt entstehen in der 1. Spalte der Matrix Nullen, außer
sind
alle .
-
2.
- Eliminationsschritt: ()
subtrahiere | -fache der 2.Zeile von 3.Zeile |
⋮ | -fache der 2.Zeile von 4.Zeile |
⋮ | ⋮ |
|
-
3.
- Solange wiederholen, bis die Dreiecksform vorliegt. (Die Koeffizienten der Matrix
in Dreiecksform werden ab hier der Übersichtlichkeit halber mit Koeffizienten
bzw.
bezeichnet.)
Ia. Pivotisierung
-
1.
- Das Gauß-Verfahren versagt, falls das Diagonalelement oder Pivotelement (engl. für
Dreh- und Angelpunkt)
eines Eliminationsschrittes gleich Null ist,
(Abbruch des Verfahrens bei Division durch Null).
-
2.
- Pivotsuche: Ist ein Diagonalelement ,
so vertauscht man die Pivot-Zeile k vor Ausführung des k-ten Eliminationsschrittes mit
derjenigen Zeile ,
die den betragsmäßig größten Koeffizienten für
besitzt:
-
3.
- Neue Pivotzeile ,
neues Pivotelement .
II. Rückwärtselimination
Aus der Dreiecksform werden die Lösungen
durch schrittweises Rückwärtseinsetzen gewonnen:
-
1.
- Zuerst die unterste Zeile nach
auflösen.
-
2.
- Die anderen Elemente
des Lösungsvektors
bestimmt man dann rekursiv mit der Gleichung
,
.
Sei eine
-Matrix, dann lautet das
Gleichungssystem mit
dem unbekannten Vektor :
| | | | | | | | |
| | | | | | | | |
| | | | | | | | |
| | | | | | | | |
|
erhält man aus
der letzten Zeile:
Der Wert für
wird in die vorletzte Zeile
eingesetzt, diese nach
aufgelöst:
.
.
Das gleiche Schema wird auf die darüberliegenden Zeilen angewandt, bis alle Werte von
bestimmt sind.