0

0/15

16 Determinanten

0/15/1

16.2 Determinanten von Matrizen höherer Ordnung

0/15/1/15

16.2.14 Auswirkungen von Rundungsfehlern

Die bisher aufgeführten Verfahren

bergen die Gefahr von Rundungsfehlern.
Beispiel 16 - 1:
Das Gleichungssystem

x1+ x2 = 2 x1 +1, 0001 x2 =2, 0001

hat (1, 1) als Lösung. Lag nun beispielsweise ein Rundungsfehler vor,

x1+ x2 =2 x1 +1, 0001 x2 =2 ,

erhält man als Lösung (2, 0), was deutlich von der ersten Lösung abweicht.
Sind die Rundungseffekte noch stärker,so erhält man

x1+x2 =2 x1 +x2 =2 ,

mit unendlich vielen Lösungen (2 - λ,λ),λ R, was nochmals deutlich von der ersten Lösung abweicht.

Wenn sehr kleine Veränderungen der Werte solch große Auswirkungen auf die Lösungen haben, spricht man von einem schlecht konditioniertem Gleichungssystem.
Bei dem Gleichungssystem
0, 00001 x1+x2 =1 x1 +x2 =2

tritt dies beispielsweise nicht auf, das Gleichungssystem ist gut konditioniert. Ein Runden ergibt
x2 =1 x1+x2 =2 ,

und man erhält als Lösung (1, 1). Bei Anwendung des Gauß-Verfahrens erhält man jedoch
0, 00001 x1+ x2 = 1 - 9999 x2 = - 99998

und daraus x2 = 0, 99990. Rundet man diesen Wert auf 1, so ergibt sich aus der ersten Gleichung
0, 0001 x1 + 1 = 1 x1 = 0,

also eine Lösung (0, 1) und nicht (1, 1) wie erwartet. Der Fehler ließe sich durch entsprechende Umstellung vermeiden, indem man z.B. die Variablen vertauscht:

x2+0, 00001 x1 = 1 x2 + 1 x1 =2

was zu den Gleichungen führt:

x2+0, 00001 x1 = 1 0, 9999 x1 =1

und daraus nach Rundung das Ergebnis (1, 1). Indem man die Diagonalelemente durch Umstellung möglichst groß macht (Pivotisieren), läßt sich dieser Effekt meist reduzieren.

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