19.1.2  Binomialtest

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Der Binomialtest wird verwendet, um Hypothesen über Merkmale zu prüfen, die genau zwei Ausprägungen annehmen können (dichotome Merkmale). Der Test wird anhand des Modells der Binomialverteilung durchgeführt.
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Hierzu zerlegen wir den Stichprobenraum
M in zwei Teilmengen K0 und K1. Die Nullhypothese wird

K0 heißt Annahmebereich , K1 heißt kritischer Bereich . .
Beispiel 19 - 19
st9080 .
Es wird behauptet, daß beim Werfen von 2 Euro -Münzen öfters die Zahl erscheint als der Adler.
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Es wird nun 10 mal geworfen.
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Ab wann sind Zweifel an der Fairness gerechtfertigt ? Wenn

Keines dieser Ereignisse ist ausgeschlossen, auch wenn die Münze fair ist. .
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Damit kann man folgende Aussagen über die Münze treffen:
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p=1/2 ⇔ Münze fair .
p>1/2 ⇔ Zahl häufiger .
Nullhypothese:
H0:   p=1/2 .
Alternativhypothese:
H1:   p>1/2 .

Prüfgröße Y=∑i=110Xi .
Wenn also
Y>c, wird die Nullhypothese verworfen. .
c muss geeignet gewählt werden.
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Wir können annehmen, daß die einzelnen Würfe unabhängig voneinander sind.
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Damit ist zu prüfen, ob die Prüfgröße binomial verteilt ist:
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Y=∑i=110Xi für H0: Y  ∼   Binomial(n=10, p=0,5) .
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Binomialverteilung : .
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Formel: =BINOM.VERT(x;10;0,5;FALSCH) .

x10987654321
P(x)0,0010,0100,0440,1170,2050,2460,2050,1170,0440,0100,001 

Abbildung 101: Binomialverteilung des Wurfexperiments

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Die Nullhypothese kann als erfüllt betrachtet werden, wenn
Y=5 ⇒ H0. .
Y>5 spricht für H1. Wie groß muß Y sein, damit ihr Zustandekommen unter H0 ’extrem unwahrscheinlich’ ist ? Signifikanzniveau α = 0,1 bzw. α = 0,05 oder α = 0,1. .
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Damit konstruiert man einen Ablehnungsbereich, der alle Werte
Y enthält,

Zum Beispiel: n=10;  p=0,5;  α=0,1;  für H0: Y  ∼   Binomial(n=10, p=0,5) .

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Lösung ansehen .
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Mögliche Fehlentscheidungen .