Dieses Kapitel zeigt einige weitere Funktionstypen, vor allem mit dem Ziel ihre typischen Verläufe und einige Eigenschaften deutlich zu machen. Allerdings werden diese Themen nur angerissen und nicht sehr tiefgehend behandelt.
Gebrochen rationale Funktionen
Definition: Eine gebrochen rationale Funktion ist eine 
Funktion von folgender Gestalt: 

 mit 

 , 

, 

 und 
 Anders formuliert:
Anders formuliert: Eine gebrochen rationale Funktion ist ein 
Quotient zweier 
Polynome, wobei der 
Grad des Polynoms im 
Nenner mindestens 

 sein muss.
Das Polynom im 
Zähler nennt man 
Zählerpolynom. Den Grad des Zählerpolynoms nennt man 
Zählergrad.
Das Polynom im Nenner nennt man 
Nennerpolynom. Den Grad des Nennerpolynoms nennt man 
Nennergrad.
Ganz wichtig: An den 
Nullstellen des Nennerpolynoms ist eine gebrochen rationale Funktion nicht definiert, da sonst durch 

 geteilt werden würde. Hier muss also viel mehr auf den 
Definitionsbereich geachtet werden als bei 
linearen Funktionen und Polynomen.
In der folgenden Grafik sind die Graphen der (sehr einfachen) gebrochen rationalen Funktionen 

 und 

 jeweils mit 

 dargestellt. Solche Graphen nennt man 
Hyperbeln ungerader Ordnung.
 Gemeinsame Punkte: Diese ganz einfachen Hyperbeln ungerader Ordnung (also alle Funktionen der folgenden Gestalt 

 mit 

 und 

 ungerade) verlaufen alle durch die Punkte 

 und 
 "Besondere Punkte":
"Besondere Punkte": Diese Hyperbeln haben eine 
Polstelle bei 

, aber keine 
Nullstellen, Extrema und Wendepunkte.
Randverhalten: Die 
Funktionswerte nähern sich sowohl für sehr kleine als auch für sehr große x-Werte der 

 an (für weitere Informationen zum 
Randverhalten).
Symmetrie: Als Funktionen mit ausschließlich ungeraden Exponenten sind ihre Graphen 
 punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung.
Wertebereich: Der 
Wertebereich umfasst sämtliche 
reellen Zahlen.
Analog dazu gibt es natürlich 
Hyperbeln gerader Ordnung. In der folgenden Grafik sind die Graphen von 

 und 

 auch jeweils mit 

 dargestellt.
 Gemeinsame Punkte: Diese ganz einfachen Hyperbeln gerader Ordnung (also alle Funktionen der folgenden Gestalt 

 mit 

 und 

 gerade) verlaufen alle durch die Punkte 

 und 
 "Besondere Punkte":
"Besondere Punkte": Diese Hyperbeln haben eine Polstelle bei 

, aber keine Nullstellen, Extrema und Wendepunkte.
Randverhalten: Die Funktionswerte nähern sich sowohl für sehr kleine als auch für sehr große x-Werte der 

 an.
Symmetrie: Als Funktionen mit ausschließlich geraden Exponenten sind ihre Graphen 
achsensymmetrisch zur y-Achse.
Wertebereich: Der Wertebereich umfasst nur die 
positiven reellen Zahlen.
Weitere Beispiele für gebrochen rationale Funktionen:
-   mit mit 
-   mit mit 
-   mit mit 
-   mit mit![\mathbb{D}=\mathbb{R}\backslash_{\left\{1-\sqrt[4]{2}; 1; 1+\sqrt[4]{2}\right\}}](./teximg/img1386.png) 
 Sie sehen in den Grafiken, dass der Verlauf von komplexeren gebrochen rationalen Funktionsgraphen recht unterschiedlich sein kann. 
"Besondere Punkte": Gebrochen rationale Funktionen können an den Nullstellen des Nennerpolynoms (also an den Definitionslücken) 
Polstellen haben oder auch nicht (das hängt davon ab, ob das Zählerpolynom an dieser Stelle auch eine Nullstelle hat). Eine gebrochen rationale Funktion kann 
Nullstellen haben und zwar an den Nullstellen des Zählerpolynoms. Allerdings muss eine Nullstelle des Zählerpolynoms nicht zwangsläufig eine Nullstelle der gesamten Funktion bewirken (das wiederum hängt davon ab, ob das Nennerpolynom an dieser Stelle eine Nullstelle hat). Ob eine gebrochen rationale Funktion 
Extrema und 
Wendepunkte hat, kann man nicht im Allgemeinen sagen.
Randverhalten: Ob sich die Funktionswerte für sehr kleine und sehr große x-Werte der 

 oder einer anderen reellen Zahl annähern oder sehr groß bzw. sehr klein werden, hängt vom Verhältnis von Zähler- zu Nennergrad ab.
Wertebereich: Der Wertebereich kann sämtliche reellen Zahlen oder nur Teilbereiche von ihnen umfassen.
Wichtige Bemerkung: Die Funktion 

 ist nicht identisch mit der Funktion 

 , da sich der Definitionsbereich ändert. Es darf also nicht einfach so gekürzt werden.
Wurzelfunktionen
Definition: Eine Wurzelfunktion ist eine Funktion, bei der die 
Variable "unter einer 
Wurzel" steht, also 
![f(x)=\sqrt[n]{x}](./teximg/img1388.png)
 mit 

 und 

 , da im Bereich der 
reellen Zahlen aus 
negativen Zahlen keine Wurzeln berechnet werden können.
Beispiele: Die Graphen sehen Sie in der nächsten Grafik.
 Gemeinsamer Punkt: Diese einfachen Wurzelfunktionen verlaufen alle durch den Punkt 
 "Besondere Punkte":
"Besondere Punkte": Sie haben eine Nullstelle bei 

, aber keine Polstellen, Extrema und Wendepunkte.
Symmetrie: Aufgrund des eingeschränkten Definitionsbereichs können die Graphen von Wurzelfunktionen nicht symmetrisch sein.
Wertebereich: Der Wertebereich umfasst nur die 
nichtnegativen reellen Zahlen.
Wurzelfunktionen wachsen zwar langsamer als alle Polynomfunktionen, auch als 

, aber immer noch schneller als Logarithmusfunktionen.
 Betragsfunktionen
Definition: Eine Betragsfunktion ist eine Funktion, bei der auf einen 
Term, der die Variable enthält, ein 
Betrag angewendet wird.
In der folgenden Grafik sind die Funktionen
dargestellt.
 "Besondere Punkte": Bei einfachen Betragsfunktionen sind alle Nullstellen zugleich Minima.
Wertebereich: Der Wertebereich umfasst nur die nichtnegativen reellen Zahlen.
Sonstiges: Typisch für eine Funktion, die einen Betrag enthält, ist ein "Knick" im Funktionsgraphen, der sich ergibt, wenn die Ursprungsfunktion (also die Funktion ohne den Betrag) positive 
und negative Funktionswerte hatte. Auf diesen "Knick" muss z. B. bei der 
Differenzialrechnung besonders geachtet werden.
 Abschließendes
Sowohl Wurzel- als auch Betragsfunktionen können nach oben/unten und links/recht 
verschoben sowie 
gestreckt oder 
gestaucht werden, so wie Sie das von 
Parabeln kennen. Dann ändern sich natürlich auch die oben aufgeführten Eigenschaften und speziellen Punkte entsprechend. Betrachten Sie bespielsweise die Funktion 

 (siehe folgende Grafik): Obwohl ein Betrag enthalten ist, gilt 

 . Außerdem hat die Nullstellen bei 

 und 

 , ihr Minimum allerdings bei 

 . Das liegt daran, dass der Betrag nicht den gesamten Funktionsterm umfasst.