Navigation überspringen

Geleitwort für Lehrende

Die Gründe für die Ablehnung des Taschenrechners sind mir durchaus bekannt. In meinem Beitrag auf dem Treffen der NetMath-Initiative am 12. Oktober 2016 habe ich mich auch damit beschäftigt und möchte dies hier nicht wiederholen. Ich möchte jedoch auf zwei zusätzliche Aspekte eingehen, die anschließend an diesen Beitrag diskutiert wurden.

Ein Einwand betraf den zusätzlichen Aufwand für ein Computer-Algebra-Systems, insbesondere für die Einrichtung und Wartung sowie für das Erlernen der CAS-Syntax. Dem wäre entgegenzuhalten, dass es frei verfügbare Online-CAS gibt, für deren Nutzung der Installations- und Wartungsaufwand buchstäblich gleich Null ist. Der Aufwand für das Erlernen der Syntax ist, wie ich in diesem Skript zu zeigen hoffe, außerordentlich gering, da die Arbeit im Vorkurs bereits durch wenige Befehle erheblich unterstützt werden kann. Das Erlernen der Befehle  wird außerdem erleichtert, wenn für jede Aufgabe höchstens ein neuer Befehl erlernt werden muss, dessen Nutzen auch gleich in einer interaktiven Aufgabe deutlich wird. In jedem Fall dürfte der Aufwand dafür durch die Zeitersparnis bei der Suche nach Rechenfehlern mehr als aufgewogen werden.

Schwieriger ist es, dem Einwand zu begegnen dass viele Studienanfänger Methoden ablehnen, die sie von der Schule nicht gewohnt sind. Dies betrifft nun allerdings nicht nur den Computereinsatz sondern generell alle für sie neuen Lehrformen - bis hin zum selbständigen Nacharbeiten der Vorlesungen. Welche Ansprüche hier gestellt werden muss jede Hochschule und jeder Hochschullehrer selbst entscheiden. Ich gebe dabei jedoch zu bedenken, dass gerade der Vorkurs mit seinen mehr oder weniger vertrauten Inhalten bessere Möglichkeiten bietet um neue Methoden einzuführen als spätere Veranstaltungen mit ihren vielen neuen Inhalten, 

Es ist eine alte (e)learning-Weisheit dass selbst die besten Lehrmittel wirkungslos bleiben wenn ihr Einsatz durch die Lehrkräfte nicht verbindlich gefordert und gefördert wird. Allein ihre Bereitstellung nutzt gar nichts. Es ist unumgänglich, Aufgaben zu stellen, die ohne die bereitgestellten oder äquivalente Hilfsmittel nicht gelöst werden können. Ebenso wichtig ist es, den Studierenden zu vermitteln dass der Dozent ihre Leistungen und die Nutzung der angebotenen Hilfen aufmerksam verfolgt.

Jeder Dozent trägt die Verantwortung für seine Kurse. Deshalb ist dieses Skript auch nicht als "Musterkurs" gedacht. Es soll lediglich Anregungen bieten und aktuelle Hilfsmittel in einem möglichen Kontext zeigen. Bitte betrachten Sie dieses Skript als Rohmaterial, das Sie für Ihren Kurs ergänzen und modifizieren können. Alle Inhalte sind entnehm- und anpassbar. Um Inhalte aus diesem Skript in Ihr eigenes Material zu übernehmen, klicken Sie auf das Teilen-Symbol Teilen neben dem NetMath-Link, den Sie unten rechts auf den Seiten finden. Sie erhalten dann den Link zum Material sowie HTML-Code für das Einbetten in Ihre Seiten.

Die im Vorwort erwähnte Klassifizierung der interaktiven Aufgaben mit (+),(*) bzw. (-) soll Ihnen helfen, die richtigen Aufgaben für Ihren Kurs auszuwählen. Viele der üblichen Aufagebn (*) lassen sich mit einem CAS wie Sage automatisch lösen, was nach ersten Erfolgserlebnissen nur noch einen geringen Lerneffekt bietet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, die zahl der verwendeten Standardaufgaben zu reduzieren und die so gewonnene Zeit dafür zu nutzen, um mit den Studierenden über die (+)-Aufgaben zu diskutieren um so ihre mathematische Problemlösekompetenz zu entwickeln.

Für die Anpassung der Skript-Struktur sowie die Entnahme von Aufgaben und Tests berate ich Sie gern im Rahmen der NetMath-Initiative,.

Lizenziert unter Creative Commons Attribution Non-commercial License 4.0